Detailergebnis zu DOK-Nr. 42164
Raumstruktur und Kohlendioxid-Vermeidung
Autoren |
D. Kanzlerski E. Bergmann I. Otto |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Informationen zur Raumentwicklung (1993) Nr. 8, S. 489-567, 14 B, zahlr. Q
Jahrzehntelange technische Fortschritte z.B. beim Heizungsbau, bei der Wärmedämmung, bei Produktionsverfahren und bei der Motorentechnik haben die weitere Zunahme des Energieverbrauchs nicht verhindern können, weil durch die Wohlstandsentwicklung immer höherer Energieverbrauch und mithin höhere Kohlendioxid-Emissionen produziert wurden. Die langfristige Verhinderung entsprechender Nachfragesteigerungen ist dringend notwendig und fordert grundsätzliches Nachdenken über unsere Lebensstile und Wirtschaftsweisen. Entsprechende Aspekte werden unter ausdrücklichem Bezug auf unsere Siedlungsweise und Raumnutzung behandelt. Diese Phänomene lassen sich auf nahezu allen Maßstabsebenen beobachten und zeigen sich innerhalb von Quartieren, Stadtteilen, Kommunen und Regionen. Darüber hinaus macht eine zunehmend großräumige interregionale Arbeitsteilung nicht vor Staatsgrenzen halt, sondern führt zu wachsendem Leistungsaustausch innerhalb Europas, umspannt teilweise sogar den gesamten Globus. Als Dreh- und Angelpunkt dieser umwälzenden Prozesse wird die Entwicklung von Angebot und Nachfrage im Verkehrssektor erwähnt (Verkehr ermöglicht Raumnutzung, Raumnutzung produziert Verkehr). Die Perspektive einer langfristigen "Raumstrukturstrategie" reicht jedoch weit über das Kohlendioxid-Ziel hinaus. Aufgrund des Verkehrswachstums ergibt sich auch ein mehr an Lärm, Unfällen, Landschaftsverbrauch usw. und ergeben sich Probleme durch Verlust von Urbanität, soziale Segregation oder Benachteiligung von Menschen ohne Pkw. In diesem Licht erscheint die Besinnung auf Prinzipien wie Dichte, Mischung und dezentrale Konzentration nicht nur als Kohlendioxid-Vermeidung, sondern als raumbezogene Ressourcen-, Umwelt- und Sozialpolitik.