Detailergebnis zu DOK-Nr. 42537
Möglichkeiten der Lufteinführung in steife walzbare Betonmassen
Autoren |
H. Roth A. Fleischmann |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 11.3 Betonstraßen |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 418, 1994, S. 63-91, zahlr. B, T, Q
Im vorliegenden Bericht werden Ersatzsysteme für herkömmliche Bauweisen zur Herstellung von zementgebundenen Tragschichten und Straßenbetondecken hinsichtlich höherer Wirtschaftlichkeit alternativ untersucht. Für die zementgebundenen Tragschichten wurden Mischungen mit verschiedenen Zementdosierungen aus jeweils zwei Materialvorkommen hergestellt, die der Verwendungsklasse III (frostempfindlich) zuzuordnen sind. Zusätzlich war zur schädlichen Erhöhung der abschlämmbaren Anteile Lehm mitzuverwenden. Von den beiden genannten Materialien wurden jeweils Mischreihen konventionell mit Zement verfestigt und durch Stampfen verdichtet. Ausgehend von diesen steifen Mischungen wurden weichere Mischungen unter Mitverwendung von Fließmitteln zur leichteren Verdichtung mit Asphaltfertigergeräten und zur möglichen Luftporeneinführung für die Sicherung der Frostbeständigkeit hergestellt. Als Vergleichsmischreihe hierzu gelangte gesundes Brechkorn der Verwendungsklasse I aus einem Steinbruch nördlich von Graz ohne Luftporeneinführung mit der gleichen Konsistenz zur Prüfung. Für die Walzbetonversuche wurden zwei Zuschlagvorkommen (Kiessande) der Verwendungsklasse I aus dem Raum Wiener Neustadt und Graz untersucht. Die Luftporeneinführung erfolgte hier mittels eines Tricks in den getrennt, mit dem gesamten Zugabewasser vorgemischten, weich entstandenen Mörtel, wobei durch das anschließende Einmischen des Grobkorns die Einbaukonsistenz für Walzbeton erreicht wurde. Zu den Versuchsergebnissen ist zu sagen: Die 28-Tage-Druckfestigkeiten der zementgebundenen Tragschichtmischung mit Luftporeneinführung liegen naturgemäß unterhalb jener, die keine künstlichen Luftporen enthalten. Mit Ausnahme der Proben mit und ohne Luft aus Material aus dem oberen Murtal, das zu einem Material der Verwendungsklasse III abqualifiziert wurde, haben sämtliche anderen geprüften Proben aus Grünschiefer (III) mit und ohne Luft und gesundem Vergleichsmaterial (Brechkorn I) ohne Luft bis zu einem Zementgehalt von 50 kg/m3 hinunter die Frostprüfung bestanden. Sämtliche Proben mit einer Zementmenge von 50 kg/m3 haben die schärfere Frostprüfung nach ÖNORM B 3303 nicht bestanden. Bei einer Zementmenge im Bereich von 120 kg/m3 werden die Proben ohne Luftporen zerstört, mit Luftporen bezeichnenderweise jedoch frostbeständig erhalten. Jene Mischungen, die auf eine für die Luftporeneinführung geeignete, weichere Konsistenz gebracht worden sind, wiesen höhere Schwindwerte auf als die steifen, erdfeuchten, zementverfestigen Mischungen ohne Luftporeneinführung. Aus den erhobenen Druckfestigkeiten der Walzbetondecke kann entnommen werden, daß gute Übereinstimmung - verglichen mit Angaben aus der Literatur - über Zementgehalte (280-300 kg/m3) und Druckfestigkeit (30-40 N/mmesteht. Die Frost-Tausalz-Beständigkeit der geprüften Proben ließ noch einige Fragen offen. Für die erforderliche Einführung von Feinluft in den steifen Walzbeton wurde jedoch ein Weg über den vorgemischten weicheren Mörtelanteil gefunden. Die Schwindmaße liegen, verglichen mit konventionellem Straßendeckenbeton, bei Walzbeton erheblich niedriger.