Detailergebnis zu DOK-Nr. 42536
Problemloses Pumpen von Splittbeton selbst unter extremen Bedingungen (Text auch in englischer Sprache)
Autoren |
U. Hahn |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Naturstein-Industrie 30 (1994) Nr. 2, S. 19-24, 12 Q
In der Praxis wird immer wieder die Pumpbarkeit von Splittbeton (= Beton mit hohem Anteil von Splitt bei den Zuschlägen) diskutiert und dabei auf Probleme mit Verstopfern oder erhöhtem Verschleiß in den Rohrleitungen hingewiesen. Dem stehen heute ebenso viele Erkenntnisse aus der Praxis gegenüber, die beweisen, daß Splittbeton problemlos selbst über große Weiten und Höhen gefördert werden kann. Dies setzt voraus, daß der Pumpbeton so zusammengesetzt sein muß, daß er ein gutes Zusammenhaltevermögen aufweist und kein Wasser absondert. Die dafür erforderliche optimale Kornzusammensetzung ist versuchstechnisch zu ermitteln - dabei sollte der Splittanteil so hoch wie möglich und der Sandanteil so gering wie erforderlich sein. Die besten Ergebnisse wurden mit Pumpbeton mit Splitt bis 22 mm Größtkorn erzielt, auf Sand 2...5 mm ist zu verzichten. Zu beachten ist ein ausreichender Zementleimbedarf, der zusammen mit dem Kornanteil bis 0,25 mm (Mehlkorn und Feinstsand) und dem Wasser einen Schmierfilm an der Rohrwandung bildet, die groben Zuschlagkörner umhüllt und auf diese Weise gleitfähiger gestaltet. Unter Beachtung dieser Grundsätze konnten bisher weder Verstopfungen noch ein höherer Verschleiß an den Betonpumpen festgestellt werden. Abschließend werden mehrere international ausgeführte Beton-Großvorhaben beschrieben, bei denen seit 1975 bis heute in großen Mengen Splittbeton verarbeitet wurde und dabei keine negativen Erfahrungen gesammelt wurden.