Detailergebnis zu DOK-Nr. 43001
Spritzbeton im Tunnelbau - Tendenzen und Entwicklungen (Text auch in englischer Sprache)
Autoren |
G. Brux |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel (1994) Nr. 3, S. 42-48, 7 B, 6 T
Die Heidelberger Zement AG führte Ende 1993 eine Informationsveranstaltung über die zukünftige Entwicklung des Spritzbetons im Tunnelbau durch. Erfahrungen und Untersuchungen auf dem Spritzbeton-Versuchsstand und ihre Umsetzung in die Praxis wurden vom Lehrstuhl für Bauverfahrenstechnik, Tunnelbau und Baubetrieb der Ruhr-Universität Bochum mitgeteilt. Die Tendenzen in der österreichischen Spritzbetontechnologie wurden mit folgenden Zielen präsentiert: Rückprall und Staubentwicklung verringern; Spritzbeton soll sich wenig auslaugen lassen, um Versinterungen von Drainagen zu vermeiden; angepaßtes Festigkeitsverhalten soll den Einsatz des Spritzbetons im Ortsbrustbereich ermöglichen und ein einschaliger Ausbau durch Spritzbeton wird angestrebt. Fünf europäische Partner arbeiten unter der Federführung der Heidelberger Zement AG im BRITE/EURAM-Projekt an der Entwicklung eines umweltgerechten Spritzbetonsystems in den Bereichen Bindemittel, Zusatzmittel und Verfahrenstechnik. Ein schnell erstarrendes und erhärtendes Bindemittel, ein sogenannter Spritzzement, erübrigt den Einsatz von Erstarrungsbeschleunigern. Außer diesen Spritzzementen wurden auch umweltneutrale Erstarrungsbeschleuniger untersucht, welche zum Verbessern der Arbeitsbedingungen beitragen. In einem weiteren Vortrag wurde über die Anforderungen an die Baustofftechnik der Ingenieurbauwerke für die geplante 107 km lange Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt mit 22 Tunneln von insgesamt 40 km Länge berichtet. Wegen der hohen Qualitätsanforderungen sollen hier keine Erhärtungsbeschleuniger bei Spritzbetonarbeiten mehr verwendet werden dürfen. Ferner wurden Versuchsergebnisse zur Auslaugbarkeit von Beton mitgeteilt. Danach geht vom Spritzbeton keine Gefahr für Boden und Grundwasser aus. Eine besonders ökologische Verbesserung stellt der Spritzbeton ohne Erstarrungsbeschleuniger unter Einsatz einer Rollschalung dar. Hier fällt praktisch kein Rückprall mehr an, der das Grundwasser verunreinigen kann. Zum Abschluß wurde anhand von Beispielen in der Schweiz ein umfassender Überblick über den einschaligen Spritzbetonausbau gebracht.