Detailergebnis zu DOK-Nr. 43015
Warum Qualitätssicherung? Schilderung des gegenwärtigen Zustands anhand von zehn Thesen (Orig. franz.: Assurance de la qualité: pourquoi?)
Autoren |
D. Claivaz |
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Sachgebiete |
4.1 Organisation (Struktur, Qualitätssicherung) 9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung |
Straße und Verkehr 80 (1994) Nr. 7, S. 399-407, 8 B, 11 Q
In der 1. These wird festgestellt, daß sich der Qualitätsbegriff im Straßenbau stark verbessert hat. Der Qualitätsplan definiert Kriterien, denen die mängelfreie Bauleistung entsprechen muß. Die 2. These versucht zu erläutern, daß der Erfolg einer Bauleistung nicht von einer einzigen Endkontrolle abhängt, sondern von systematischen Qualitätskontrollen in allen Phasen. Diese Forderung ist in den ISO-Standards 9000 ff. berücksichtigt. Die ISO-Normen werden als weltweiter Erfolg und Bestseller dargestellt. Die 3. These lautet: Die Qualitätssicherung ist vergleichbar mit dem "Controlling" der großen Unternehmen mit Hilfe eines zukunftsorientierten Qualitätsplanes. In der 4. These wird festgestellt, daß die interdisziplinäre Zusammenarbeit heute eine Wirklichkeit darstellt, der man sich nicht entziehen kann. Es bedarf vorrangig einer Abstimmung zwischen Bauherrn, Planer und Unternehmer. Neben diesen direkt betroffenen Partnern ist Qualität abhängig von: Gesetzgebung, Verwaltung, Baustofflieferant, Subunternehmer, Einschätzung des Qualitätsbegriffs durch die Gesellschaft und von der Marktsituation. In der 5. These wird dargelegt, daß die Qualitätssicherung die Effektivität verbessert und folglich Vorteile gegenüber der Konkurrenz verschafft. Es wird auf den Erfolg des Buches "Quality Makers" verwiesen, das ein Qualitätssicherungsmodell European Foundation of Quality Management enthält. Es postuliert neun Elemente, deren Kriterien die positive Entwicklung eines Unternehmens beeinflussen. Die Dynamik des europäischen Baumarktes wird mit der Wendigkeit asiatischer Märkte verglichen. Ferner werden die Folgen des Qualitätssicherungshandbuches für die Unternehmen aufgezeigt. Die 6. These legt dar, daß die Qualitätssicherung nicht ein Selbstgänger ist. Man muß Arbeit und Geräte beherrschen. Innerbetriebliche Qualitätssicherung begünstigt Qualität nach außen. Die 7. These verdeutlicht, daß die Einstellung zur Qualität ein wichtiger Bestandteil des Images ist, das die Anerkennung fördert. Auf der Grundlage von Audits werden Zertifikate in Anerkennung der Qualitätsvorsorge ausgestellt, z.B. CE-Zeichen. Die 8. These postuliert, daß die Öffnung des europäischen Marktes Qualitätssicherungsmaßnahmen erforderlich macht. Auf die Folgen europaweiter Ausschreibungen wird verwiesen. In der 9. These wird nachgewiesen, daß die Qualitätssicherung der schweizerischen Straßenbauindustrie nicht aus den Händen geglitten ist. Die Fachgruppen betonen die Notwendigkeit, daß zwanzig Elemente der Qualitätssicherung, beschrieben in den ISO-Normen, wichtige Grundpfeiler der Qualitätssicherung sind. In der 10. These wird abschließend festgestellt, daß der Normenentwurf der Schweizerischen Straßenbaufachleute SN 641 600 auf dem Gebiet des Bauingenieurwesens ein erster Schritt in die richtige Richtung darstellt.