Detailergebnis zu DOK-Nr. 43110
Sicherheitsbeitrag spezieller nächtlicher Beförderungsangebote (Disco-Busse) (FP 8937 der BASt und des Bundesministeriums für Frauen und Jugend)
Autoren |
R. Hoppe A. Tekaat |
---|---|
Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Köln: Planungshaus Südstadt (Südstadt AG), 1994, 133 S., Anhang, zahlr. B, T, Q / Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Mensch und Sicherheit H. M 42, 1995, 209 S.
Die dem Bericht zugrundliegende Untersuchung zielte auf eine Bewertung des Sicherheitsbeitrages von speziellen nächtlichen Beförderungsangeboten, insbesondere der Disco-Busse. Es geht um die Feststellung, inwieweit öffentliche Verkehrsangebote in den Abend- und Nachtstunden zur Mobilitätssicherung sowie zu einer vor Verkehrsunfällen, sexuellen Belästigungen, Übergriffen und Straftaten sicheren Mobilität beitragen können. In der Arbeit werden zunächst die verschiedenen speziellen nächtlichen Beförderungsangebote recherchiert, systematisch erfaßt und im Hinblick auf ihren mobilitätssichernden sowie Sicherheitsbeitrag bewertet. Die Betriebsformen lassen sich hinsichtlich ihrer systemähnlichen Strukturen zusammenfassend gliedern in nächtlicher Linienverkehr, Taxi-Ruf-Service, Linientaxi-/Anruf-Linientaxi-, Anruf-Sammeltaxi-, Veranstaltungs-Sammeltaxi-, Frauen-Nachttaxi- und Disco-Bus-Verkehre. Viele der erfaßten Betriebsformen können allein aufgrund ihrer Angebotsstruktur kaum oder keinen Beitrag zu einer vor Verkehrsunfällen, Belästigungen, Übergriffen und Straftaten sicheren nächtlichen Mobilität Jugendlicher leisten. Alle recherchierten speziellen nächtlichen Beförderungsangebote erweisen sich im Hinblick auf die zeitlich wie räumlich differenzierten Mobilitätsbedürfnisse zumindest teilweise als unzureichend, lediglich Frauen-Nachttaxis sind als adäquate Mobilitätsform anzusehen. Die Disco-Bus-Fahrtenangebote entsprechen angebotsstrukturell am ehesten den speziellen wochenendnächtlichen Freizeitmobilitätsbedürfnissen vieler Jugendlicher. Anhand einer Akzeptanzuntersuchung wurde der Sicherheitsbeitrag des Disco-Bus-Angebotes geprüft. Dazu wurden in 4 Untersuchungsgebieten mit jeweils zwei Discotheken insgesamt über 1.350 Jugendliche zu ihrer wochenendnächtlichen Freizeitmobilität sowie der Akzeptanz der Disco-Bus-Fahrtenangebote befragt. Die Meinungen über die Disco-Busse fallen bei Nutzern wie Nichtnutzern positiv aus. Disco-Busse dienen in erster Linie der Mobilitätssicherung Nichtmotorisierter und in zweiter Linie als geeignete sichere Mobilitätsalternative. Insofern können Disco-Busse auch einen Sicherheitsbeitrag leisten. Für eine weitreichendere Wirksamkeit ist besonders die deutliche Verbesserung ihrer Angebotsstruktur erforderlich sowie die Integration in ein differenziertes ÖPNV-Bedienungskonzept.