Detailergebnis zu DOK-Nr. 43319
Asphaltbewehrung mit litzenverstärkten Drahtgeflechten
Autoren |
A. Bodamer |
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Sachgebiete |
11.2 Asphaltstraßen 12.1 Asphaltstraßen |
Tiefbau Ingenieurbau Straßenbau 36 (1994) Nr. 10, S. 58-62, 6 B, 2 Q
Asphaltbewehrung wird bisher mit "Geotextilien", also Vliesen und Geweben aus Textilien und Kunststoff, in Verbindung gebracht. In den 70er Jahren kamen auch Drahtgeflechte auf den Markt und sind vor allem in den Benelux-Ländern verbreitet. 1994 wurde an der B 30 in Biberach bei Ulm erstmals in Deutschland ein Drahtgeflecht im Straßenbau verwendet. Derartige Drahtgeflechte bestehen aus verzinktem Stahldraht in Netzform mit querliegenden Litzen. Die Zugfestigkeit solcher Netze, z.B. "Mesh Track" aus Belgien, liegt bei 260 kN/M in Querrichtung und 100 kN/M in Längsrichtung, wobei das Geflecht aus 80 x 118 mm großen Sechsecken besteht. Die 1 m - 4 m breiten Bewehrungsnetze werden mit Nägeln auf dem Untergrund befestigt; die Haftung kann durch Auftrag von Emulsionen verbessert werden. Die Bewehrung bewirkt eine Umlagerung der Lasten und leitet die Kräfte besser über Risse hinweg. Nach einer niederländischen Untersuchung steigt die Bruchfestigkeit von bewehrten Asphalttestplatten gegenüber unbewehrten um 29 % bei Bewehrung in der unteren Plattenhälfte. Die Lebensdauer nahm um das 2,8-fache zu. Risse pflanzen sich in unbewehrten Platten viermal schneller fort als in bewehrten Platten. Zudem wird durch geringere horizontale Verformungen zur Verminderung der Spurrinnen beigetragen. Bei Biberach an der B 30 wurde eine zusätzliche Ausfahrt angebaut und dabei zur Verringerung von Setzungsdifferenzen das Bewehrungssystem zwischen Tragschicht und Deckschichten eingebaut. Weitere Anwendungsbeispiele werden aus Belgien, Holland und England dargestellt. Besondere Bedeutung kommt dabei der Sanierung von Straßen und Wegen in Regionen mit unzureichender Tragfähigkeit des Untergrundes z.B. auch in Moorgebieten, zu.