Detailergebnis zu DOK-Nr. 43434
Ermittlung der Tragfähigkeit von Gewölbebrücken mittels Meßverfahren
Autoren |
K. Hellmich |
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Sachgebiete |
15.1 Belastungen und Belastungsannahmen 15.3 Massivbrücken |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 425, 1994, 129 S., zahlr. B, T, Q
In Österreich gibt es im Zuge von Autobahnen, Schnellstraßen und Bundesstraßen über 300 Gewölbebrücken, die aus Ziegel- oder Steinmauerwerk bestehen und, fast 500 Bogenbrücken, die aus Beton- oder Stahlbeton hergestellt wurden, wobei davon über 200 Brücken ohne Bewehrung oder nur gering bewehrt sein dürften. Für die Brückenverwaltungen ist die Angabe der Tragfähigkeit der Brücken notwendig, um Stellungnahmen bei Schwertransporten oder bei Bundesheermanövern abgeben zu können und um bei mindertragfähigen Brücken eine Lastbeschränkung zu veranlassen. Die Feststellung der Verminderung der Tragfähigkeit ist eine wesentliche Entscheidungshilfe für den Zeitpunkt der Instandsetzung oder den Abbruch des Objektes. Messungen, die Aufschluß über die Dehnungsverteilungen im Gewölbequerschnitt in ausgewählten Abschnitten infolge Belastungsänderungen zeigen, erlauben Rückschlüsse auf das Tragverhalten des Bauwerkes. Aus dem Vergleich der gemessenen Dehnungsverteilungen mit den errechneten Dehnungsverteilungen lassen sich Rückschlüsse auf Pfeiler- und Widerlagerbewegungen sowie auf die Mitwirkung von Stirnmauern und Schüttmaterial gewinnen. In der Regel ist für die Ermittlung der Tragfähigkeit eine Nachrechnung unter Verwendung der zu bestimmenden Materialfestigkeiten und der Ergebnisse der Verformungsmessungen erforderlich. Als Rechenverfahren werden ein empirisches, ein Traglastverfahren und die klassische Elastizitätstheorie herangezogen, wobei die Elastizitätstheorie besonders bei Gewölbematerialien geringer Festigkeit in der Regel Ergebnisse liefert, die zu sehr auf der sicheren Seite liegen.