Detailergebnis zu DOK-Nr. 43461
Vorausbezahlte Parkscheine als ein Instrument der Parkraumbewirtschaftung (Orig. engl.: Prepaid vouchers as a parking control mechanism)
Autoren |
M.W. Pickett |
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Sachgebiete |
5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
Traffic Engineering + Control 34 (1993) Nr. 4, S. 176-181, 3 B, 5 T, 12 Q
Als erste Stadt in Großbritannien führte Bath im Oktober 1987 vorausbezahlte Parkscheine als ein neues Instrument der Parkraumbewirtschaftung ein. Mittlerweile sind sieben weitere Anwendungsfälle bekannt (Bognor Regis, Brighton, Chichester, Clapham Junction, East Twickenham, Hampstead, Woking). Bei dieser Regelung müssen die Kraftfahrer vor Antritt ihrer Reise bei einer Verkaufsstelle Parkscheine kaufen, die dann zu Beginn des Parkvorgangs zu entwerten sind, indem das aktuelle Datum, der Wochentag und die Uhrzeit des Parkbeginns freigerubbelt werden. Entsprechend dem Wert des Parkscheins bestimmt sich in Abhängigkeit der örtlichen Parkgebührenregelung die Parkdauer. Bei Bedarf können mehrere Parkscheine gleichzeitig entwertet werden. Die Parkscheine sind im vorderen, dem Fahrbahnrand zugewandten Seitenfenster anzubringen, damit sie leicht kontrolliert werden können. Alle acht Anwendungen laufen derzeit noch als Versuch. Um die allgemeine Einführung dieser Regelung vorzubereiten, wurde vom Transport Research Laboratory (TRL) bei einigen der genannten Anwendungsfälle ihre Wirksamkeit untersucht. Ca. 40 % der Kraftfahrer parken ohne Parkschein. In Brighton, wo die Überwachungsintensität am geringsten ist, liegt dieser Anteil je nach Gebührenzone zwischen 50 und 70 %. Die Kraftfahrer bemängeln bei diesem System teilweise, daß sie im voraus Vorsorge für ihre Parkscheine tragen müssen, gleichzeitig begrüßen sie es aber, nicht mehr auf abgezähltes Kleingeld angewiesen zu sein. Allerdings haben zwischen 20 und 35 % der Kraftfahrer Schwierigkeiten, Datum und Uhrzeit richtig anzugeben. Insgesamt bevorzugen die Kraftfahrer die Parkuhr oder den Parkscheinautomaten gegenüber dem System der vorausbezahlten Parkscheine. Der Erfolg des Systems ist sehr stark von der Kooperationsbereitschaft des Handels abhängig, um ein flächendeckendes Netz von Vorverkaufsstellen zu erhalten. Für die Kommunen ergeben sich Vorteile, da im Straßenraum keine Geräte zur Parkraumüberwachung aufgestellt werden müssen. Dies senkt die Investitions- und Betriebskosten, aber auch die Aufwendungen, die durch Reparaturen in Folge von Vandalismus entstehen. Zusätzlich ergeben sich Vorteile für das Stadtbild. Generell ist zu beobachten, daß bei dieser Form der Parkraumbewirtschaftung kürzer geparkt wird, sich die Umschlagsziffern erhöhen und damit insgesamt mehr freie Parkstände zur Verfügung gestellt werden können.