Detailergebnis zu DOK-Nr. 43462
Park and Ride-Bewirtschaftung - Ein Mittel zur Steuerung - Ein Mittel zur Steuerung einer zielgerichteten Nutzung von Park and Ride?
Autoren |
K.-P. Becher |
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Sachgebiete |
5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
Verkehr und Technik 46 (1993) Nr. 12, S. 510-512, 2 B, 7 Q
Die Nutzung von P+R-Anlagen muß so sichergestellt sein, daß den erwünschten Kunden auch tatsächlich ein freier Parkstand zur Verfügung steht und eine Fehlbelegung möglichst vermieden wird. Daher wird in Zukunft insbesondere an Problemstellen eine Bewirtschaftung von P+R-Anlagen unumgänglich sein. Grundsätzlich sind zwei Arten der Bewirtschaftung zu unterscheiden: die gebührenfreie Bewirtschaftung und die Bewirtschaftung mit P+R-Nutzungsgebühren. Bei gebührenfreier Bewirtschaftung - hier wird in aller Regel nur durch ein Schild an der Einfahrt auf die ausschließliche Nutzung für P+R hingewiesen - besteht insbesondere in der Nachbarschaft großer Verkehrserzeuger (z.B. Industriebetriebe, Einkaufszentren) mit Parkraumdefiziten die Gefahr einer Fehlbelegung. Allerdings sind insbesondere den P+R-Betriebsgesellschaften weitgehend die Hände gebunden, unberechtigte Parker tatsächlich fernzuhalten. Daher kontrollieren nunmehr einige P+R-Betriebsgesellschaften stichprobenartig die Zufahrten. Wer keinen gültigen ÖPNV-Fahrausweis hat, hat die Möglichkeit, diesen unmittelbar bei der Kontrolle zu erwerben. Hierbei wurden offensichtlich gute Erfahrungen gemacht, z.B. in Hamburg. Wesentlich effektiver ist die Bewirtschaftung mit P+R-Nutzungsgebühren. Diese hat folgende Vorteile: Vermeidung der Fremdnutzung, Vermeidung der Gefahr der Konkurrenzierung der ÖPNV-Zubringer, Vermeidung "induzierten" Verkehrs aus dem fußläufigen Einzugsbereich, Erschließung neuer Kundengruppen durch freie Stellplätze. Abschließend wird über eine Befragung von Verkehrsteilnehmern in Köln über deren Einstellung zu P+R berichtet. Dabei sind die Befragten mehrheitlich mit P+R-Gebühren einverstanden, wenn dafür auch ein gutes P+R-Angebot geboten wird. Eine besonders hohe Zahlungsbereitschaft weisen Verkehrsteilnehmer auf, die ihre Verkehrsmittelwahl für jede Fahrt neu treffen, eine besonders geringe Zahlungsbereitschaft haben Personen, die fast nie den ÖPNV benutzen.