Detailergebnis zu DOK-Nr. 43500
Abweichungen von der "klassischen" Mischungsberechnung für Beton (Text auch in englischer Sprache)
Autoren |
G. Drinkgern |
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Sachgebiete |
9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung 9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Betonwerk + Fertigteil-Technik 60 (1994) Nr. 11, S. 45-57, 6 B, 1 T, 16 Q
Bei der Mischungsberechnung für Betone nach der klassischen Methode (Wasser/Zementwert) ist der erforderliche Wasseranspruch über die Würfeldruckfestigkeit ßw28, die Fertigkeitsklasse des Zementes und die Konsistenz abzuschätzen. Die Abweichungen von den Tabellenwerten sind beeinflußt von den Mehl- u. Feinkornanteilen und der Art der Zuschläge (Rundkorn, gebrochenes Korn) sowie deren Oberflächenstruktur und -form. Zum Vergleich und zur besseren Erfassung der vorhandenen Randbedingungen sind vier verschiedene Mischungsberechnungen mit jeweils erläuterndem Beispiel aufgeführt. Die Mischungsberechnung über Haufwerksporen der Zuschläge berücksichtigt Kornform, Kornoberfläche und Anteil an Über- und Unterkorn und eignet sich besonders für Betonwaren, bei denen hohe Frühfestigkeiten gefragt sind. Über ein trockenes Zuschlagmaterial wird durch Zuführung von Zementleim eine Zementleimsättigung erreicht. Hierbei wird das Mischungsprüfgerät Econom eingesetzt. Die Mischungsberechnung über die Oberfläche der Korngemische erfaßt mit dem Kornformfaktor die jeweilige spezifische Oberfläche der Korngruppe. Der Zementleimbedarf wird mit Hilfe der Zementleim-Schichtdicke und dem spezifizischen Zementleim-Bedarf ermittelt. Am einfachsten stellt sich die Haftmengenermittlung über Probemischungen dar, sollte aber auch nur für einfache Betonarbeiten angewandt werden, da die Ergebnisse nur Näherungswerte beinhalten und kein Soll-Ist-Vergleich der Betonrohdichten möglich ist. Eine weitere Mischungsberechnung erfolgt über den Wasseranspruch des Zementes und der Zuschläge. Der meist beim Zementleim vorhandene Wasserüberschuß gleicht sich beim Mischen mit dem Wasserbedarf der oberflächentrockenen Zuschläge aus und es ergibt sich die gewünschte Konsistenz. Insgesamt sollten neben der Bestimmung der Eigenfeuchte der Zuschläge auch die Schwankungen bei den Durchgängen der feinen Siebe sowie der Wasseranspruch von Zuschlagstoffen und Zementen Arbeitsgrundlage für eine zielsichere Betonherstellung sein.