Detailergebnis zu DOK-Nr. 43501
Wirksame Betonzugfestigkeit im Bauwerk bei früh einsetzendem Temperaturzwang
Autoren |
F.S. Rostásy P. Onken |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 15.3 Massivbrücken |
in: Vorträge der DBV-Arbeitstagung am 16. Juni 1993 in Wiesbaden. Wiesbaden: Deutscher Beton-Verein, 1994, S. 15-19, 8 B, 8 Q (Forschung)
Zwangbeanspruchte Bauteile müssen nach DIN 1045 und Eurocode 2 eine Mindestbewehrung aufweisen um das Auftreten unkontrolliert breiter Risse zu verhindern. Der erforderliche Bewehrungsgrad ist dabei von der Betonzugfestigkeit, die i.a. aus der Betondruckfestigkeit abgeleitet wird, abhängig. Treten Zwänge aus der sich beim Abbindevorgang bildenden Hydratationswärme auf, werden die aktuellen Betonzugfestigkeiten häufig zu hoch angesetzt. Dies führt zu unwirtschaftlichen Bewehrungsmengen. Im Rahmen eines Forschungsauftrages wurde die altersabhängige Entwicklung von Druck- und Zugfestigkeiten unter den Bedingungen abfließender Hydratationswärme ermittelt. Die während dieser frühen Phase auftretenden Zwangszugspannungen führen gegenüber zwängungsfrei erhärtenden Bauteilen zu einer um i.M. 15 % reduzierten Betonzugfestigkeit. Ferner wurde festgestellt, daß baustellenbedingt geringere Verdichtung gegenüber Laborproben eine weitere Reduzierung der Betonzugfestigkeit um ca. 10 % verursacht. Daraus folgend werden für die Berechnung zutreffender Betonzugfestigkeiten Beiwerte zur Berücksichtigung der während der Erhärtungsphase durch abfließende Hydratationswärme auftretenden Zugspannungen und der geringeren Bauwerksverdichtung vorgeschlagen.