Detailergebnis zu DOK-Nr. 43660
Regionalisierungen des ÖPNV - Lösungsmöglichkeiten für den ländlichen Raum
Autoren |
P. Kirchhoff |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Straßenverkehrstechnik 39 (1995) Nr. 1, S. 9-12, 4 B
Die Regionalisierung des ÖPNV verändert auch die Struktur des ÖPNV im ländlichen Raum. Die Landkreise als zukünftige Aufgabenträger des ÖPNV müssen Lösungskonzepte erarbeiten und Nahverkehrspläne erstellen. Bei den Lösungskonzepten muß zwischen Berufs- und Schülerverkehr, Einkaufs- und Erledigungsverkehr sowie Freizeitverkehr unterschieden werden. Generell kann der ÖPNV im ländlichen Raum nur Aufgaben der Daseinsvorsorge übernehmen. Potentiale zur Verlagerung von Autoverkehr sind nur gering und höchstens im Berufsverkehr in die Zentren vorhanden. Ein gleichermaßen attraktives und wirtschaftliches Angebot ist nur zu erreichen, wenn in Ausrichtung auf das zentralörtliche System des Landkreises unterschiedliche Betriebsformen wie herkömmlicher Linienbetrieb sowie neuartiger Bedarfsbetrieb nebeneinander eingesetzt sowie die einzelnen Bedienungskomponenten räumlich und zeitlich optimal miteinander verknüpft werden. Die Verzahnung der ÖPNV-Systeme auf den unterschiedlichen gebietskörperschaftlichen Ebenen macht auch in den Landkreisen die Einführung des Taktverkehrs erforderlich. Dies führt zu Abhängigkeiten zwischen Linienverlauf, Umlaufzeit und Fahrzeugeinsatz, die beim Netzentwurf beachtet werden müssen. Aus diesen komplexen systemtechnischen Bedingungen leiten sich hohe Anforderungen an die Entwurfsverfahren ab, die sich nur durch den Einsatz neuzeitlicher CAD-Technik erfüllen lassen. Da die Landkreise über keine eigene Planungskapazität verfügen, müssen sie private Planungsbüros einschalten. Dies ermöglicht einen Wettbewerb auch auf der Planungsebene. Um dabei eine ausreichende Planungsqualität sicherzustellen, sollten von den Ländern methodische Richtlinien erlassen werden.