Detailergebnis zu DOK-Nr. 43670
Abbau von Standards auf Autobahnen - Reduzierung der Verkehrssicherheit? - Dargestellt anhand des neuen Querschnittes RQ 35,5 auf stark belasteten 6-streifigen Autobahnen
Autoren |
B. Steinauer |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung 5.12 Straßenquerschnitte 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Informationen - Verkehrsplanung und Straßenwesen - Universität der Bundeswehr München H. 40, 1994, S. 203-234, 20 B, 2 T, 13 Q
Um Kosten einzusparen, ist mit BMV-Rundschreiben 4/94 der Regelquerschnitt für 6-streifige Autobahnen von 37,5 auf 35,5 m reduziert worden. Der Verfasser zeigt anhand von Entwurfsberechnungen, daß durch die vorgesehenen Verringerungen der Breiten der linken Fahrspuren, des inneren Randstreifens und des Mittelstreifens die Sichtverhältnisse in Linkskurven, die bei den heute gefahrenen Geschwindigkeiten schon kritisch sind, noch verschlechtert werden. So sind im Geschwindigkeitsbereich V 85 = 120 km/h beim RQ 35,5 nur noch 56 % der erforderlichen Haltesicht vorhanden. Da die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu Beginn der Bremsung nur gering abnimmt, sind Auffahrunfälle programmiert. Unfallrate und Unfallkostenrate in Abhängigkeit von der Sichtweite bestätigen diesen Zusammenhang. Es wird rechnerisch gezeigt, daß die eingesparten Baukosten sich in ca. 20 Jahren durch erhöhte Unfallfolgekosten ausgleichen. Abschließend wird als Alternative ein RQ 36,0 vorgeschlagen, bei dem die Einsparungen beim äußeren Randstreifen und beim Bankett vorgenommen werden. Dieser Querschnitt hätte auch Vorteile für eine Verkehrsführung von 5 + 0 bzw. 5 + 1 an Baustellen.