Detailergebnis zu DOK-Nr. 43964
Das ÖPNV-Modell Freiburg
Autoren |
T. Selz T. Ruff |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Internationales Verkehrswesen 47 (1995) Nr. 5, S. 255-261, 7 B, 2 T, 9 Q
Aufgrund von Überlastungen im Straßenverkehr und aufgrund einer verstärkten Beachtung von Umweltbelastungen gewinnen Angebotsverbesserungen und Preissenkungen im ÖPNV an Bedeutung. In der Stadt Freiburg bewirkte die 1984 eingeführte "Umweltschutzkarte", eine um 25 Prozent rabattierte Monatskarte, einen Nachfragezuwachs von 22 Prozent. Diese Idee wurde von über 40 deutschen Verkehrsunternehmern übernommen. Eine umfassende Verbesserung des ÖPNV-Angebots mußte jedoch die starken Verkehre zwischen Freiburg und seinem Umland berücksichtigen. Nach dem Vorbild der Verkehrsverbünde in Ballungsräumen wurde 1991 eine einheitliche Monatskarte, die "Regio-Umweltkarte", im Gebiet der Stadt Freiburg und der Landkreise Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald eingeführt. Stadt, Kreise und das Land Baden-Württemberg leisten finanzielle Unterstützung. Die Nachfragesteigerung erreichte 31 Prozent in den Landkreisen, 8 Prozent in der Stadt Freiburg und 16 Prozent im Durchschnitt. Die Nachfrageelastizität lag insgesamt bei -0,82, also nahe bei -1, dem Wert für wirtschaftlichen Erfolg aus eigener Kraft. Die Rahmenbedingungen im Raum Freiburg sind in ähnlicher Form auch in vielen anderen Räumen gegeben, in denen ein vergleichbares ÖPNV-Modell funktionsfähig sein dürfte.