Detailergebnis zu DOK-Nr. 44066
Privatisierung der Bundesautobahnen
Autoren |
H.-J. Ewers H. Rodi |
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Sachgebiete |
2.0 Allgemeines |
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1995, 140 S., zahlr. B, Q (Beiträge aus dem Institut für Verkehrswissenschaft an der Universität Münster H. 134)
Mit Hilfe ökonomisch-theoretisch geprägter Privatisierungskriterien werden die denkbaren und verschiedentlich im europäischen Ausland bereits praktizierten Privatisierungsmodelle auf die Anwendbarkeit bei den deutschen Bundesautobahnen untersucht. Dabei ist zu unterscheiden, ob es um einzelne Strecken oder um Netze geht. Weiterhin ist zwischen Teilprivatisierungen, bei denen der Staat nur bestimmte Aufgaben z.B. die Planung, den Bau oder die Finanzierung ("shadow tolls") privatisiert und zwischen Konzessionssystemen mit unterschiedlicher Kompetenz der Privaten. Zu den maßgeblichen Kriterien dafür, welches Modell gegenüber dem Status quo höhere allokative, produktive und dynamische Effizienz besitzt, gehören Kostenanlastung, Transaktionskosten, Risikoverteilung und Umsetztbarkeit. Zu den in Deutschland diskutierten Modellen der Privatisierung gehören das Leasingmodell, das Konzessionsmodell und das Betreibermodell. Im Endergebnis besagt die recht theoretische Untersuchung, daß Teilprivatisierungen für die Bundesautobahnen ausscheiden sollten, nicht jedoch als Zwischenststufe. Am ehesten kann den von den Verfassern angelegten Kriterien das Modell einer privaten nutzergesteuerten Autobahngesellschaft gerecht werden. Das bedeutet, daß Mitglieder der Gesellschaft etwa per Vignette die Autobahn finanzieren, Nichtmitglieder ebenso über einen höheren Nutzerpreis.