Detailergebnis zu DOK-Nr. 44093
Der Kreisverkehrsplatz als unkonventionelle Knotenpunktslösung - Ein Beispiel aus Rheinland-Pfalz
Autoren |
K. Manns J. Schmidt-Eversheim |
---|---|
Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte |
Straßenverkehrstechnik 39 (1995) Nr. 8, S. 352-356, 5 B, 5 Q
Der Kreisverkehrsplatz ist eine wiederentdeckte und inzwischen eine etablierte Form der Knotenpunktsgestaltung. Außerhalb der empfohlenen Anwendungsbereiche oder auch in Grenzbereichen ist jedoch eine besonders intensive Auseinandersetzung mit der knotenpunktsspezifischen Problematik erforderlich, um eine befahrbare, leistungsfähige, sichere, wirtschaftliche und umweltfreundliche bzw. stadtgestalterisch gute Anlage zu erhalten. Am Beispiel des Schleiferplatzes in Idar-Oberstein wird eine unkonventionelle Lösung eines Kreisverkehrsplatzes aufgezeigt. Zur Gewährleistung der Leistungsfähigkeit wurde für den im Zuge einer hochbelasteten Bundesstraße innerorts gelegenen Kreisverkehrsplatz ein großer Durchmesser von 40 m mit zwei Fahrstreifen in der Kreisfahrbahn sowie in den Einfahrten erforderlich. Zur endgültigen Beurteilung der entwickelten Knotenpunktslösung wurde in Abstimmung mit dem Straßen- und Verkehrsamt Bad Kreuznach und der Stadt Idar-Oberstein ein Provisorium für einen Probebetrieb eingerichtet. Während des Probebetriebes ermöglichte u.a. eine 13-stündige-Verkehrserhebung in Form einer Videobeobachtung eine detaillierte Auswertung bezüglich Verkehrsbelastung, Geschwindigkeiten, Auslastung der Fahrstreifen, Rückstauerscheinung sowie des gesamtes Verkehrsablaufes. Dabei wurden durchweg positive Ergebnisse festgestellt, die die Machbarkeitsstudie bestätigen. Anhand dieses Beispieles wird deutlich, daß in Abweichung von den herausgegebenen Empfehlungen fundierte Erkenntnisse eines Probebetriebes zu einer individuellen Gestaltung eines Kreisverkehrsplatzes führen können.