Detailergebnis zu DOK-Nr. 44256
Ein Beitrag zur Erhöhung der Robustheit von Spannbetontragwerken
Autoren |
T. Bauer |
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Sachgebiete |
15.3 Massivbrücken |
Darmstadt: Technische Hochschule Darmstadt, 1994, 119 S., zahlr. B, T, Q (Dissertation)
Robustheit ist definiert als die Widerstandsfähigkeit von Spannbetonbrücken gegen außerplanmäßige Einflüsse und Ankündigung eines drohenden Verlustes der Tragfähigkeit. Schadensfälle wiesen zum Teil eine erhebliche Verformungsfähigkeit von Spannbetonüberbauten auf (Beispiele), so daß sogar Sanierungen möglich waren. Die Robustheit wird bestimmt durch Redundanz (mehrere unabhängige Lastabtragungswege), Kontrollierbarkeit und Austauschmöglichkeit von Bauteilen, die für die Tragfähigkeit wichtig sind, Dauerhaftigkeit innerhalb der geplanten Nutzungsdauer, geschickte Systemwahl hinsichtlich schwer abschätzbarer Einwirkungen, Ankündigungsverhalten bei Alterung des Bauwerks. Einige statisch unbestimmte Bauwerke zeigten ausreichendes Verformungsvermögen, bei einigen statisch bestimmten Systemen trat dagegen Bruch ohne Vorankündigung ein. Einfluß haben auch Stahlqualität und Bemessung der Drähte. Weitere Ausführungen gelten den möglichen zerstörungsfreien Prüfmethoden, die jedoch alle recht enge Anwendungsbereiche haben und nicht immer zuverlässige Ergebnisse liefern. Ziel der weiteren Ausführungen ist die Steigerung der Robustheit durch eine stärkere Mindestbewehrung mit dem Ziel, Ausfälle der Spannbewehrung an jeder Stelle des Tragwerks anhand der Rißbildung rechtzeitig erkennen zu können ("Riß vor Bruch"), wobei eine ausreichende Restspannstahlfläche die Bauwerkssicherheit gewährleistet. Einfache Inspektion der Betonoberflächen sorgt dann für rechtzeitige Entdeckung von Spannstahlschäden. In Kap. 2 werden Konzepte für die Erhöhung der Robustheit dargelegt. In theoretischen (Kap. 3) und praktischen Versuchen (Kap. 4) wird das Ankündigungsverhalten untersucht und ein Berechnungsmodell sowie ein Überprüfungsschema (einschließlich praktischer Durchführung) für das Ankündigungsverhalten bestehender Bauwerke entwickelt. Abschließend werden einige Beispiele (Brücke und Hochbauträger) der Bauwerksbeurteilung nach Robustheit gegeben. In Kap. 7 werden Vorschläge zur Änderung der DIN 4227 hinsichtlich der Mindestbewehrung gemacht.