Detailergebnis zu DOK-Nr. 44390
(Markierte) Querrippen in Hampshire (Orig. engl.: Riplines in Hampshire)
Autoren |
R. Helliar-Symons N. Butler |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.6 Fahrbahnmarkierungen |
Traffic Engineering + Control 36 (1995) Nr. 7/8, S. 421-425, 3 B, 3 T, 5 Q
Der Beitrag beschreibt die Erfahrungen in England mit der Anwendung von Quermarkierungen aus aufgelegtem thermoplastischen Material zum Zweck der Geschwindigkeitsdämpfung infolge der beim Überfahren der Querrippen entstehenden Geräusche und Vibrationen. Vorher und nachher wurden Geschwindigkeitsmessungen mit einer Radarpistole aus einem geparkten Auto heraus durchgeführt. Nur an einer der drei Versuchsstrecken ergab sich die Gelegenheit für eine längere Untersuchungsdauer über 3 Jahre. Zwei Strecken mußten bereits nach einer Woche bzw. zwei Monaten wegen der Beschwerden von Anwohnern über die erzeugten Geräusche wieder demarkiert werden. Die Streifen selbst werden durch Erhöhungen (Rippen) oder Vertiefungen (Rillen) gebildet, die beim Überfahren Geräusche erzeugen bzw. durch die Vibration taktil spürbare Warnwirkung besitzen. Dadurch sollen die Fahrer daran erinnert werden bzw. aufmerksam gemacht werden, daß von ihnen eine Handlung gefordert wird, z.B. die Beachtung von Verkehrszeichen. Die Streifen wurden daher grundsätzlich nicht allein angeordnet. Es handelt sich im Regelfall um Asphalt-Rippen oder Vertiefungen im Asphalt, die mit Hilfe profilierter Walzen erzeugt werden. Die Höhe bzw. Tiefe wurde auf max. 1,2 cm begrenzt. Die Verwendung von Markierungsknöpfen, die linear, quer zur Fahrtrichtung angeordnet werden, ist ebenfalls gebräuchlich. Es wurden überwiegend positive Wirkungen festgestellt (Geschwindigkeitsreduzierung und -senkung der Unfallzahlen), jedoch werden wegen der geringen Datenbasis weitergehende Erhebungen nach einheitlichen Kriterien vorgeschlagen. Als Nachteile werden die Geräuschbelästigung und die Gefährdung von Zweiradfahrern genannt. Rippen und Rillen im Bereich der Seitenstreifen wurden zwar bereits 1955 ausgeführt, größere Anwendung fand diese Methode jedoch erst in jüngerer Zeit und zwar auf ausgedehnten Autobahnabschnitten. In Abhängigkeit von der Streckencharakteristik wurden Unfallrückgänge des Typs "Abkommen von der Fahrbahn" bis maximal 20 % festgestellt. Es wird trotz der positiven Ergebnisse davor gewarnt, die Rippen oder Rillen zu häufig anzuwenden, um ihre Effektivität dort nicht zu mindern, wo sie am meisten gebraucht werden. Außerdem wird dafür plädiert, die Verkehrsteilnehmer durch Öffentlichkeitsarbeit über Sinn und Zweck der Maßnahmen zu informieren.