Detailergebnis zu DOK-Nr. 44417
Zum Einfluß der rheologischen Eigenschaften bituminöser Bindemittel auf das mechanische Verhalten von Asphalt (Orig. franz.: Vers une approche rhéologique des liants bitumineux et prédictive des performances mécaniques des enrobes)
Autoren |
J. Lesage M.J. Claxton L. Planque |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer |
Revue Générale des Routes et des Aérodromes (1995) Nr. 730, S. 51-56, 7 B, 3 T, 7 Q
Die Korrelationen der konventionellen Bitumeneigenschaften, Erweichungspunkt, Penetration, Brechpunkt, mit dem mechanischen Verhalten von Asphalt, Spurrinnenbildung, Ermüdung und Tieftemperatur-Rißbildung, sind teilweise undeutlich ausgeprägt, insbesondere bezüglich der polymermodifizierten Bitumen. Die Autoren berichten über ausführliche und zielorientierte Laborversuche zur Bestimmung der Einflüsse der rheologischen Eigenschaften der Bitumen auf das (labormäßig simulierte) Verhalten von Asphalt. Die rheologischen Eigenschaften der Bitumen werden mit Viskositätsmeßgeräten ermittelt und durch die komplexen, temperatur- und frequenzabhängigen (von der Belastungsgeschwindigkeit geprägten) physikalischen Verformungswiderstände charakterisiert. Mit Kenntnis der effektiven physikalisch-rheologischen Bitumeneigenschaften, insbesondere aufgrund der variablen viskosen (imaginären) Komponenten der Steifigkeitsmoduln, können die Einflüsse der Bindemittelart und -menge auf die mechanischen Asphaltverhaltensweisen signifikant und quantitativ, im übrigen nachweislich zuverlässiger als anhand der konventionellen Bitumenkennwerte prognostiziert werden. Mit Hilfe der bekannten rheologischen Steifigkeitsfunktionen der jeweiligen Bitumen können die Asphalte auf die praktischen Beanspruchungen, d.h. bezüglich Widerstand gegen Spurrinnenbildung und Ermüdung bei kurzzeitig einwirkenden und häufig wiederholten Verkehrslasten sowie zur Vermeidung von Rißbildungen bei tiefen Temperaturen infolge langdauernd behinderter Kontraktion, zuverlässig komponiert und anforderungsgerecht bemessen werden. Damit können insbesonders die Anwendungs- und Einsatzbereiche von modifizierten Bitumen erkundet und praxisgerecht vorhergesagt und begründet werden.