Detailergebnis zu DOK-Nr. 44632
Überprüfung der Steigungsklassensystematik zum Nachweis der Verkehrsqualität auf zweistreifigen Außerortsstraßen
Autoren |
W. Kockelke |
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Sachgebiete |
5.1 Autobahnen 5.10 Entwurf und Trassierung 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Straßenverkehrstechnik 40 (1996) Nr. 2, S. 53-56, 3 B, 3 T, 5 Q
Die Verkehrsqualität auf einbahnig/zweistreifigen Außerortsstraßen wird in hohem Maße von den Neigungsverhältnissen der Straße und dem Geschwindigkeitsverhalten der Lastkraftwagen bestimmt. In der Richtlinie für die Querschnittsgestaltung (RAS-Q) ist für den Nachweis der Verkehrsqualität ein Verfahren vorgegeben, das mit Steigungsklassen arbeitet, die an Hand von Geschwindigkeitsprofilen eines sog. "Bemessungs-Lkw" festgelegt werden. In dem Beitrag wird über die Ergebnisse einer Studie berichtet, in der Messungen zum Geschwindigkeitsverhalten von Lkw an Steigungsstrecken durchgeführt worden sind. Anlaß ist die Vermutung, daß sich in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen in der Struktur der Motorisierung ergeben haben. Zur Bewertung werden Verteilungskenngrößen, insbesondere der 15%-Wert der Lkw-Geschwindigkeiten, herangezogen. Die Ergebnisse zeigen z.T. deutliche Abweichungen von den Normkurven, vor allem war die Abnahme der Geschwindigkeit bei dem untersuchten Kollektiv nicht so deutlich ausgeprägt. Die Konsequenzen einer Fehleinschätzung der Steigungsklassen für das Bemessungsergebnis werden diskutiert. Da sich auch wirtschaftliche Auswirkungen ergeben können, wird vorgeschlagen, die Erfahrungen zu vertiefen und ggf. ein modifiziertes Verfahren zu entwickeln, das den komplexen Zusammenhang zwischen Lkw-Geschwindigkeiten, Länge und Abfolge der Steigungsabschnitte und der erzielbaren Pkw-Reisegeschwindigkeit besser abbildet und eine praxisgerechte Beurteilung der Verkehrsqualität relevanter Netzabschnitte ermöglicht.