Detailergebnis zu DOK-Nr. 44658
Ableitung der Parameter des Rißfortschrittes in Asphaltbeton auf der Grundlage der Ergebnisse einaxialer Zugversuche (Orig. engl.: Determination of crack growth parameters of asphalt concrete, based on uniaxial dynamic tensile tests)
| Autoren |
M. Jacobs |
|---|---|
| Sachgebiete |
9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung 9.1 Bitumen, Asphalt |
in: Mechanical tests for bituminous mixes characterization, design and quality control. Proceedings of the Fourth International RILEM Symposium 23-25 october 1990 of Budapest. London u.a.: Chapman and Hall, 1990, S. 483-496, 5 B, 4 T, 10 Q
Im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Universität Delft wurde zur Beschreibung des Rißfortschrittes im Asphaltbeton ein Modellansatz der Reaktionskinetik ("absolute rate theory, ART") verwendet. Die zugrundegelegte Theorie basiert auf der Vorstellung, daß das Materialverhalten durch die Veränderung der materialinternen Atombindungen beschrieben werden kann, die während einer mechanischen Beanspruchung gelöst oder hergestellt werden. Zur Ermittlung der notwendigen Systemparameter wurden einaxiale Zugversuche mit sinusförmiger Dehnbeanspruchung an gekerbten Asphaltprobekörpern bei verschiedenen Temperaturen durchgeführt. Während der Versuche wurde der Rißfortschritt in den Probekörpern registriert. Dabei konnte eine Beziehung zwischen dem Rückgang der Zugkraft und dem Rißwachstum nicht nachgewiesen werden. Die mit Hilfe eines linear-elastischen Finite-Elemente-Modells berechnete Rißlängen-Zugkraft-Beziehung ist nicht mit dem Ergebnis der Messungen identisch. Die Anwendung des reaktionskinetischen Modellansatzes zeigt, daß der Rißfortschritt modelltechnisch für jede Temperatur zuverlässig beschrieben werden kann, wobei jedoch eine Anpassung der als temperaturinvariant angenommenen Parameter durchgeführt werden mußte.