Detailergebnis zu DOK-Nr. 44717
Anwendungspraxis und Auswirkungen von "Anwohnerparken"
Autoren |
C. Peter |
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Sachgebiete |
5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
Straßenverkehrstechnik 40 (1996) Nr. 4, S. 161-164, 4 B, 1 T, 3 Q
Eine Städteumfrage unter bundesdeutschen Städten im Zuge des von der Bundesanstalt für Straßenwesen betreuten Forschungsprojektes "Auswirkungen von Anwohnerparken" (FE-Nr.: 77371/93) des Bundesministeriums für Verkehr belegt, daß Anwohnerparken mittlerweile gängige Praxis ist. Dies betrifft insbesondere Innenstadtbereiche - bei größeren Städten ist eine zunehmende Ausweitung von Anwohnerparken auch in Wohn-/Mischgebieten außerhalb der Innenstadt festzustellen. Die Vielfalt der angewandten Regelungen zum Anwohnerparken läßt sich in vier gängige Regelungsprinzipien unterteilen: Trennungsprinzip feinkörnig, Trennungsprinzip grobkörnig, Mischungsprinzip, Wechselprinzip. Wirkungsuntersuchungen anhand von Fallstudien belegen, daß wesentliche planerische Ziele zum Anwohnerparken erreicht werden können: Verbesserung der Erreichbarkeit und Erhöhung der Parkchancen für Anwohner, Besucher und Wirtschaftsverkehr; Verringerung des Parksuchverkehrs; Verlagerung der Parkraumnachfrage von Besuchern und Beschäftigten auf andere Parkorte und auf andere Verkehrsmittel. Grenzen der Anwendung von Regelungen zum Anwohnerparken bestehen in dünn besiedelten (Stadtrand-)Bereichen mit geringer Nachfrage durch Anwohner, in gemischt genutzten Gebieten mit unzureichenden ÖPNV-Angeboten und fehlenden alternativen Parkraumangeboten für Berufspendler und Besucher, in Kleinstädten insbesondere mit ländlich geprägten Einzugsbereichen, wo wenig bzw. geringe Alternativen zur Pkw-Erreichbarkeit bestehen und in weitgehend "reinen" Wohngebieten mit einem hohen Nachfrageüberhang durch Bewohner. Für die Planungspraxis können aus den Forschungserkenntnissen Empfehlungen zur Anwendung von Regelungsprinzipien und -zeiten in Abhängigkeit von der jeweiligen Gebietscharakteristik abgeleitet werden.