Detailergebnis zu DOK-Nr. 44720
Wege zu einer Güterverkehrskonzeption für Umlandregionen - Beispiel Mittelhessen
Autoren |
R. Andree W. Back |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr |
Verkehr und Technik 49 (1996) Nr. 2, S. 47-53, 6 B, 7 Q
Der Artikel gibt die Ergebnisse einer vom Büro Dr.-Ing. Andreas Kossak im Auftrag des Landes Hessen erarbeiteten Studie zum Thema "Güterverkehrskonzept für Verdichtungsräume und Umlandregionen in Hessen am Beispiel Mittelhessen" wieder. Die Studie wurde vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und dem Hessischen Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen begleitet und im Jahre 1994 abgeschlossen. Zunächst wird ein kurzer Überblick über die Situation des Güterverkehrs in Hessen und Entwicklungstendenzen gegeben. Mittelhessen ist eine Transitregion. Der Transportaufwand, insbesondere der Straßengüterfernverkehr, ist seit 1970 enorm angestiegen. Zwei Drittel der Güter werden mit dem Lkw transportiert. Eine Erhöhung des Schienenanteils ist nicht abzusehen. Die Transportdistanzen liegen weit unterhalb der nach DB-Vorgaben für den Kombinierten Verkehr ökonomisch sinnvollen Werten. Für den Güterverkehr in Mittelhessen wurden folgende Oberziele erarbeitet: 1. Reduzierung des Straßengüterverkehrs (SGV); 2. Minderung der Umweltbelastung durch den SGV; 3. Verbesserung der logistischen Versorgung der ansässigen Wirtschaft und 4. Verbesserung der logistischen Standortqualität in der Region. Als für Mittelhessen geeignet wird eine Flächenlösung mit mehreren Regionalen Logistikzentren und Lokalen Logistikzentren mit ortsspezifischen Leistungskomponenten angesehen, d.h. eine dezentrale Konzentration von Güterverkehrsknoten unterhalb der Ebene von Güterverkehrszentren, die im Verbund als Güterverkehrszentrum bezeichnet werden können. Dieses Güterverkehrszentrum soll aus folgenden räumlichen Schwerpunkten bestehen: dem Verdichtungsraum Gießen/Wetzlar, dem Oberzentrum Marburg, dem mittelzentralen Verdichtungsraum Dilltal und dem Mittelzentrum Alsfeld. Es wird erwartet, daß eine Verlagerung von Transporten von der Straße zur Schiene nur geringe Auswirkungen haben werden. Dagegen wird eine Reduzierung der Verkehrsleistungen durch Routen- und Fahrzeugauslastungsoptimierung um 25 % prognostiziert.