Detailergebnis zu DOK-Nr. 44929
Von der Kontrolle zum Management - Die Entwicklung der Qualitätssicherung im deutschen Straßenbau nach 1945
Autoren |
R. Urban |
---|---|
Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 11.0 Allgemeines (Merkblätter, Richtlinien, TV) |
Straße und Autobahn 47 (1996) Nr. 7, S. 383-390, 6 B, 14 Q
Die Darstellung begrenzt sich auf die Qualitätssicherung bei der Baustoffherstellung und dem Bau von Fahrbahnbefestigungen. Die notwendigen Voraussetzungen für eine Qualitätskontrolle war über die Festlegung von meßbaren Anforderungen und entsprechenden Prüfverfahren bereits vor dem Kriege gegeben worden; sie wurden bis Mitte der 50er Jahre der steigenden Belastung angepaßt und präzisiert. Mit einer neuen Generation von Vorschriften in den 60er Jahren wurden Abnahme und Gewährleistung, verbunden mit Preisabzügen für Minderleistungen, eingebracht. Dies führte zu einem eigenen Stellenwert der vertraglich geforderten Kontrollprüfung und zu einer sorgfältigen Überarbeitung des nach wie vor primär auf Qualitätskontrolle ausgerichteten Systems, deren Ergebnisse heute noch aktuell sind. Die Möglichkeiten der mathematischen Statistik fanden nur teilweise Eingang in Form von Prüfplänen oder Quantilenregelungen. Die geforderte "integrierte Qualitätskontrolle" zur besseren Nutzung aller ermittelten Prüfwerte unterblieb zwar, die Überlegungen zur Vervollkommnung der Qualitätskontrolle führten aber in den 70er Jahren zu einer Gütesicherung, insbesondere bei der Baustoffherstellung, die Eignungsprüfung, Eigen- und Fremdüberwachung umfaßte. Für den Einbau wurden ebenfalls Prüfverfahren entwickelt, zum Beispiel für die Bestimmung von Dichte und Dicke, die zeitnahe Ergebnisse lieferten. Die bisher auf die Qualitätssicherung des Produktes ausgerichteten Bestrebungen wurden Ende der 80er Jahre durch den Gedanken ergänzt, die Qualität des Herstellungsprozesses selbst zu sichern und zu prüfen, wie weit sich das aus der stationären Industrie stammende Qualitätsmanagement auf die Planungs-, Bau- und Unterhaltungsprozesse des Straßenbaues übertragen ließ. Hierzu wurden innerhalb der FGSV Forschungsarbeiten durchgeführt und Leitfäden für QM-Handbücher in den Bereichen Baustoffherstellung sowie Oberbauarbeiten ausgearbeitet. Die Umsetzung in die Baupraxis hat begonnen.