Detailergebnis zu DOK-Nr. 45323
Die französische Nahverkehrsabgabe "Versement Transport" - Ein Modell für Deutschland?
Autoren |
A. Klein |
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Sachgebiete |
2.0 Allgemeines 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 14 (1996) Nr. 6, S. 54-62, 8 B, 7 T, 19 Q
In Frankreich ist die Verkehrsabgabe für Unternehmen mit mehr als neun Beschäftigten ein wichtiger Bestandteil des Finanzierungssystems des ÖPNV. Wenig bekannt sind allerdings die genaue Ausgestaltung, die Wirkungen sowie Vor- und Nachteile dieser Abgabe "Versement Transport". Da die französischen Erfahrungen einen interessanten Beitrag bei der Suche nach neuen Finanzierungsmodellen für den ÖPNV in Deutschland darstellen können, versucht der Aufsatz, einige Wissenslücken in diesem Bereich zu schließen. Nach einer Darstellung der Entstehung und Geschichte der Abgabe sowie der Rahmenbedingungen werden soweit möglich die Auswirkungen der Abgabe auf verschiedene Ebenen und für verschiedene Gruppen skizziert. Als Vorteile des "Versement Transport" werden die einfache und kostengünstige Erhebung, die hohe Ergiebigkeit, die Schaffung von Gestaltungsspielräumen für die kommunalen Gebietskörperschaften und die Förderung der Identifikation mit dem kommunalen ÖPNV genannt. Nachteile des "Versement Transport" werden darin gesehen, daß die Höhe der Abgabe und das Aufkommen nicht im Zusammenhang stehen mit dem vorhandenen ÖPNV-Angebot und den Kosten, daß strukturschwache Kommunen benachteiligt werden, daß die Lohnnebenkosten erhöht werden und die Abgabe zu Fehlinvestitionen anreizt. Abschließend werden die Übertragbarkeit des französischen Finanzierungsinstrumentes "Versement Transport" auf Deutschland geprüft und Perspektiven für den ÖPNV in Deutschland aufgezeigt.