Detailergebnis zu DOK-Nr. 45339
Kombination von Untersuchungsmethoden bei Sicherheitsanalysen im Straßenverkehr
Autoren |
N. Handke |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Veröffentlichungen des Instituts für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau (Univ. Hannover) H. 16, 1996, 203 S., zahlr. B, Q
Durch eine Kombination von Unfall- und Situationsanalysen können die Vorteile einzelner Verfahren bei gleichzeitiger Minimierung der Nachteile maximiert werden. Dazu werden die einzelnen Untersuchungsmethoden (aggregierte Darstellungen, Auswertungen von Unfalldatensätzen, mikroskopische Betrachtungen des Unfallgeschehens und situative Betrachtungen des Verkehrsgeschehens unterhalb der Unfallebene) hinsichtlich ihrer Eingangsdaten, Möglichkeiten, Probleme und Einsatzgrenzen untereinander abgegrenzt. Während die beiden ersten Methoden zwar statistisch einwandfreie Ergebnisse liefern, aber dafür nur Überblicke bzw. Symptome definierter Bereiche der Verkehrssicherheit aufzeigen, sind die mikroskopischen und situativen Untersuchungen in der Lage, die wesentlichen Zusammenhänge darzustellen, dafür aber nur schlecht auf allgemeingültige Verhältnisse übertragbar. Unter dieser Voraussetzung wird eine Verknüpfung der systembedingten Möglichkeiten zwischen diesen Gruppen angeregt, durch die die Ergebnisse so repräsentativ sind, daß sie auf ähnliche Situationen oder Orte übertragen und gleichzeitig so den örtlichen Bedingungen angepaßt werden können, daß für jede untersuchte Situation oder jeden Ort spezifische Hinweise möglich sind. Aus diesen grundsätzlichen Überlegungen werden im wesentlichen drei Kombinationsmöglichkeiten entwickelt und mit Beispielen aus mehreren Forschungsarbeiten der letzten Jahre exemplarisch belegt. Die Kombination aggregierter Darstellungen mit statistischen Auswertungen auf der Basis von Unfalldatensätzen führt zu einer Fokussierung der Aussagen und zu konkreteren Maßnahmeansätzen. Durch die Kombination makroskopisch-statistischer und mikroskopischer Untersuchungen werden zielgerichtet einzelne Facetten des Unfallgeschehens betrachtet. Über eine Digitalisierung des Unfallverlaufes oder aus der Fragestellung der Untersuchung definierter Bewertungsgrößen können Zusammenhänge ermittelt werden, die aus den digitalisierten Merkmalen nicht zu entnehmen sind. Über die Kombination mikroskopischer Unfall- und Verkehrsanalysen können die Zusammenhänge zwischen Unfall- und Verkehrsgeschehen besser quantifiziert werden; besonders dann, wenn die zur Verfügung stehenden Unfallzahlen für eine Bewertung der Sicherheit nicht ausreichen. Damit können die kausalen Zusammenhänge zwischen Unfällen und dem Entwurf von Straßenverkehrsanlagen besser erkannt werden als bei ausschließlicher Verwendung einer einzigen Methode.