Detailergebnis zu DOK-Nr. 45656
Entzerrung der verkehrlichen Spitzen durch die Änderung des Ladenschlußgesetzes - Eine empirische Analyse am Beispiel Freiburgs
Autoren |
O. Schwarz E. Bock |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Straßenverkehrstechnik 41 (1997) Nr. 3, S. 137-139, 3 B, 1 T, 8 Q
Das Verkehrswachstum auf der Straße hat in den letzten Jahrzehnten eine rasante Entwicklung durchgemacht. Demgegenüber konnte das Angebot an Straßenkapazität bei weitem nicht in gleichem Umfang ausgeweitet werden. Die Belastung des Straßennetzes ist aufgrund dieser Entwicklung permanent angestiegen. Die Folgen sind Kapazitätsengpässe, Staus und Umweltbelastungen, die auf zunehmenden Widerstand der Betroffenen stoßen. Staus haben dabei neben einer stochastischen (Unfälle) hauptsächlich eine räumliche (Ballungsraum) und eine zeitliche (Stoßzeiten) Ursache. Während die erste Ursache durch technische Neuerungen reduziert werden kann, sind bei der zweiten raumplanerische und siedlungswirtschafliche Maßnahmen gefordert. Die dritte Ursache, d.h. die Problematik der Rush-hour, kann dagegen auch durch eine zeitliche Entzerrung der Verkehrsspitzen reduziert werden. Mit Hilfe einer Vorher-/Nachher-Analyse der Tagesganglinie der B 31 in Freiburg (im November 1995 und November 1996) wird untersucht, ob es zu einer zeitlichen Entzerrung des Verkehrsaufkommens vor und nach der Änderung des Ladenschlußgesetzes gekommen ist. Bereits in einer früheren Untersuchung wurde aufgezeigt, daß die Tagesganglinie der B 31 recht gut mit den typisierten Tagesganglinien übereinstimmt und deshalb für eine solche Untersuchung auch geeignet ist (vgl. Bock/Hohlweg/Schwarz 1996). Die Untersuchungsergebnisse verdeutlichen, daß es zu starken Veränderungen im Zeitbereich morgendlicher Verkehr und Nachmittagsverkehr gekommen ist. So fällt beim Nachmittagsverkehr 1996 die Spitzenbelastung erst nach 21 Uhr ab, während 1995 dies bereits ab 19 Uhr der Fall war. Die Verkehrsspitzen verlagern sich auf den Bereich nach 19 und 20 Uhr. Beim Nachmittagsverkehr von 15 bis 19 Uhr ist die Tagesganglinie von 1995 oberhalb der Werte von 1996.