Detailergebnis zu DOK-Nr. 45693
Tunnelhaufwerk: lästiges Entsorgungsmaterial oder potentieller Betonzuschlag? (Text auch in englischer Sprache)
Autoren |
C. Thalmann-Suter |
---|---|
Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 15.8 Straßentunnel |
Tunnel (1997) Nr. 1, S. 23-34, 6 B, 1 T, 15 Q
Haufwerk aus dem Untertagebau, das z.B. im Rahmen von Tunnelbaumaßnahmen anfällt, wird in Zukunft vermehrt als Kiesersatzprodukt sowohl als Massenschüttgut als auch als Betonzuschlag Verwendung finden. Voraussetzung für eine hochwertige Nutzung ist neben einer geeigneten Rohmaterialbasis ein zweckentsprechendes Abbau-, Selektions-, Aufbereitungs- und Qualitätssicherungsverfahren. Konventionelle Sprengtechnik liefert ein grobstückiges Haufwerk, das zu beliebigen Kornfraktionen aufbereitet werden kann. Maschineller Vortrieb mit Tunnelbohr- oder Teilschnittmaschinen erzeugt dagegen ein feinkörnigeres Material, das durch eine plattig-stengelige Kornform auffällt. Durch Vergrößerung der Schneidrollenabstände läßt sich auch bei maschinellem Vortrieb das Grobkorn und damit der hochwertig wiederverwertbare Anteil deutlich erhöhen, ohne daß dadurch die Vortriebsleistung nennenswert gemindert wird. Die Erstbeurteilung und Trennung zwischen brauchbarem und unbrauchbarem Rohmaterial sollte bereits im Tunnel erfolgen. Als brauchbar eingestuftes Material wird je nach Gewinnung einer Vorabsiebung oder Wäsche zur Abtrennung der Feinanteile < 16 mm zugeführt. Das Grobmaterial wird möglichst schonend gebrochen, um den Sandanteil klein zu halten. Beim Bau der neuen Eisenbahn Alpen Transversale (NEAT) in der Schweiz werden ca. 42 Mio. Tonnen Ausbruchmaterial im Bereich des Gotthard- und Lötschberg-Tunnels anfallen. Das NEAT-Projekt sieht vor, die Versorgung der Baulose weitgehend durch aufbereitetes Ausbruchmaterial sicherzustellen.