Detailergebnis zu DOK-Nr. 45843
Fußverkehr - Ansätze der Konfliktminderung auf Gehwegen
Autoren |
H. Klewe D. Bräuer A. Dittrich |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege |
Dortmund: Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen, 1996, 21 S., 17 B (ILS-Monatsbericht des Forschungsbereichs Verkehr)
Die Veröffentlichung stellt die Ergebnisse einer Städteumfrage vor. Diese wurde im Frühjahr 1996 als Bestandteil einer Forschungsarbeit zu Konflikten des Fußverkehrs mit konkurrierenden Nutzungen im Seitenraum städtischer Straßen durchgeführt. Dabei wurden 88 Städte unterschiedlicher Größe und Lage angeschrieben, von denen über 80 % den Fragebogen zurücksandten. Im Mittelpunkt standen Probleme mit im Seitenraum abgestellten Fahrzeugen, Liefer- und Ladeverkehr sowie Ausstattungselementen. Die Ergebnisse der Städteumfrage werden, untergliedert nach den Anforderungen des Fußverkehrs sowie vorhandenen Konflikten und Maßnahmen zu deren Minimierung, detailliert in Texten und Diagrammen dargestellt und in knapper Form bewertet. Dabei stützen sich die Autoren auch auf zwei Expertengespräche mit Vertretern aus Kommunen, in denen die Ergebnisse der Umfrage vorgestellt und diskutiert wurden. Die Befragung zeigt insgesamt eine Reihe positiver Ansätze in den Kommunen. Gleichzeitig wird der Handlungsbedarf deutlich, der bei der Minderung entstehender Konflikte in Seitenräumen besteht. Am stärksten werden Fußgänger nach Einschätzung der Kommunen von im Seitenraum parkenden Kfz behindert. Andere Konflikte sind insgesamt weniger bedeutend. Das von den Kommunen angewandte Maßnahmenspektrum zum Abbau der Konflikte reicht von baulichen Maßnahmen über die Ahndung von Fehlverhalten bis zu Öffentlichkeitsarbeit. Letztere wird bisher nur sehr zurückhaltend eingesetzt. Sehr differenziert sind die Ergebnisse bezüglich der Freigabe von Gehwegen zum Parken, erforderlicher Gehwegbreiten und der Abschlepppraxis in den Kommunen. Hier zeigt sich die unterschiedliche Stellung des Fußverkehrs innerhalb der verschiedenen Städte. Die Veröffentlichung dokumentiert weiterhin angewandte Maßnahmen gegen behinderndes Abstellen von Fahrrädern sowie anderen unerwünschten Nutzungen auf Gehwegen. Differenziert dargestellt werden auch die auf kommunaler Ebene regelmäßig verwendeten Veröffentlichungen mit Hinweisen zur Konfliktminderung. Obwohl Maßnahmen auf kommunaler Ebene von den befragten Städten und Gemeinden für besonders wirksam gehalten werden, zeigt sich auch für Länder und Bund erheblicher Handlungsbedarf, besonders in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Straßenverkehrsrecht und finanzielle Unterstützung der Kommunen.