Detailergebnis zu DOK-Nr. 45916
Glättebildung durch Überfrieren - Schwellwerte der Oberflächenfeuchte auf Fahrbahnen
Autoren |
J.-P. Nicolas |
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Sachgebiete |
14.1 Griffigkeit, Rauheit 16.4 Winterdienst |
Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Verkehrstechnik H. V 36, 1996, 26 S., 20 B, 3 T, 11 Q
Im Rahmen des Projektes "Praxisgerechte Anforderungen an Glättemeldeanlagen" stellte die Beschreibung des Feuchtezustandes der Straßenoberfläche ein besonderes Problem dar. Aussagen wie "feucht" und "naß" sind wegen ihrer nicht definierten quantitativen Grenzen ungeeignete Beschreibungsformen. Es sollten deshalb Feuchteschwellwerte gesucht werden, deren Überschreiten bei Minustemperaturen zu gefährlicher Eisglätte führen. Dazu wurden Proben von Straßendecken in einer Klimakammer unterschiedlich stark befeuchtet. Die Griffigkeit der mit einem Eisfilm überzogenen Proben wurden mit dem SRT-Gerät (Portable Skid Resistance Tester) ermittelt. Für die Abhängigkeit der Griffigkeit von der aufgebrachten Wassermenge ergab sich eine exponentielle Abhängigkeit. Nach einem relativ schnellen Abfall der Griffigkeit stellte sich bei etwa 25 SRT-Einheiten ein Grenzwert ein, der auch bei weiter steigenden Wasserfilmdicken nicht mehr unterschritten wurde. Als Grenzwert für gefährliche Glätte wurden 50 SRT-Einheiten festgelegt. Dieser Grenzwert wurde bei den untersuchten Proben bereits bei Wasserfilmdicken zwischen 0,03 bis 0,06 mm erreicht. Ob dieser Schwellwertbereich für alle Straßendeckenarten zutrifft, kann erst nach Durchführung weiterer Meßreihen an Proben definierter Oberfläche bewertet werden. Die Verwendung von Schwellwerten bei der Festlegung von Forderungen an Glättemeldeanlagen ist sinnvoll. Dabei sind allerdings zusätzlich die vielfältigen Randbedingungen des realen Verkehrs gegenüber den unbeeinflußten Labormessungen zu berücksichtigen, die eventuell noch Verschiebungen dieser Schwellwerte bewirken können.