Detailergebnis zu DOK-Nr. 46276
Verkehrsverhalten Arbeitsloser
Autoren |
K. Ackermann C. Ackermann |
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Sachgebiete |
6.0 Allgemeines |
Straßenverkehrstechnik 41 (1997) Nr. 9, S. 439-443, 7 B
Der Beitrag verknüpft Ergebnisse des "Systems repräsentativer Verkehrsbefragungen" (SrV) mit psychosozialen Aspekten. Dabei werden die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern auf das Verkehrsverhalten untersucht und mit dem Berufstätiger verglichen. Hinsichtlich des Verkehrsmittelwahlverhaltens, der Kfz-Verfügbarkeit und der tageszeitlichen Verkehrsabläufe sind Unterschiede zwischen Arbeitslosen und Berufstätigen nachweisbar. Durch die Phasenverschiebung der Frühverkehrsspitze ist die Tagesganglinie Arbeitsloser der Älterer ähnlich. Arbeitslose haben einen höheren Fußweganteil; ihre Pkw- und Radnutzung sinkt durch den wegfallenden Berufsverkehr. Zunehmend wird auch der ÖPNV genutzt, was einerseits durch die geringere Kfz-Verfügbarkeit bei den Arbeitslosen und andererseits durch wirtschaftliche Aspekte bedingt ist. Stärker eingeschränkte finanzielle Möglichkeiten Langzeitarbeitsloser machen auch die ÖPNV-Benutzung zur Ausnahme. Damit wird der Aktionsraum vorwiegend auf den fußläufigen Bereich bzw. auf Radfahrdistanzen im Wohnumfeld begrenzt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit zur nutzerfreundlichen Gestaltung des öffentlichen Raumes und zur Integration von Versorgungsstrukturen in Wohngebiete, was auch Älteren und Mobilitätseingeschränkten zugute kommt.