Detailergebnis zu DOK-Nr. 46694
Geotextile Bauweisen beim Umbau der BAB A 8 München-Salzburg im Bereich des Chiemsees
Autoren |
G. Bräu S. Geuder P. Mohr |
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Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Tiefbau 109 (1997) Nr. 12, S. 748-753, 9 B
Nach 60 Jahren Betriebszeit wurde eine Grunderneuerung des Oberbaus mit gleichzeitiger Verbreiterung vom RQ 24 auf einen RQ 29 mit vier Fahrstreifen und beiderseitigen Standstreifen erforderlich. Die angrenzenden Naturschutzgebiete beschränkten die Geländeinanspruchnahme. Der Untergrund ist bestimmt durch eine sehr heterogene Zusammensetzung, teilweise mit Torfen von 0,5 m bis 15 m. Hauptbodenart ist Seeton bis in Tiefen von 60 m. Die Scherfestigkeit ist gering, die Setzungsempfindlichkeit hoch. Der Grundwasserspiegel ist hoch. Die teilweise erforderliche Dammerhöhung und vor allem die Verbreiterung erforderten daher besondere Maßnahmen. Bodenaustausch bis zum tragfähigen Untergrund war nur an wenigen Stellen möglich. Schüttungen auf den anstehenden Boden, stellenweise mit Teilbodenaustausch, erfolgten über geotextilen Trennlagen, teilweise mit zusätzlichen Bewehrungslagen. In der Verbreiterung wurde eine Konsolidierungsschüttung vorgenommen. Stellenweise wurden zur Beschleunigung der Konsolidierung geotextilummantelte Kiessäulen als Vertikaldränagen und zur Erhöhung der Tragfähigkeit eingedrückt. Die darüber eingebaute Kieslage wurde durch volles Umhüllen mit Geogittern zu einer Kiesmatratze ausgebaut. Temporäre Steilböschungen wurden als geotextil- bzw. geogitterbewehrte Steilböschung ausgeführt. Setzungen und Verformungen wurden gemessen. Eine Dauersteilböschung war als Gabionenwand aus verzinkten Drahtschotterkästen aufzuführen. Aus Standsicherheitsgründen wurden sie mit Geogittern in den Autobahndamm hinein bewehrt. Alle Abschnitte wurden zur Sicherheit meßtechnisch beobachtet. Dadurch ist auch die Wirksamkeit nachgewiesen worden. Die ausgeführten Bauweisen führten darüber hinaus zu erheblichen Kosteneinsparungen.