Detailergebnis zu DOK-Nr. 46710
Eine andere Ansicht für die Untersuchung von Schäden an Betondecken (Orig. engl.: A different perspective for investigation of portland cement concrete pavement deterioration)
Autoren |
V.J. Marks W.G. Dubberke |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 11.3 Betonstraßen |
Transportation Research Record (TRB) H. 1525, 1996, S. 91-96, 13 B, 2 T, 11 Q
In den späten 50er Jahren traten in Iowa schwere Schäden an Betondecken auf, die als D-cracking (Risse durch Festigkeitsverlust) bezeichnet werden. Mit der Auswahl geeigneter Kalksteinbrüche wurde das Problem gelöst. Anfang der 90er Jahre zeigte eine nur drei Jahre alte Betondecke wiederum erhebliche Risse, obwohl bewährter Kalksteinsplitt als Zuschlag verwendet worden war. Die Risse beschränkten sich überwiegend auf die Matrix. Zwei Jahre später kamen Netzrisse hinzu. Aus Untersuchungen wurde auf eine Alkali- Kieselsäure-Reaktion geschlossen. Nach Autorenmeinung können lediglich 0,25 Prozent Feinkorn für derartige Schäden nicht ursächlich sein. Sie untersuchten und beschreiben ihre Untersuchungen der Mikrorißbildung an mehreren Projekten mit Hilfe eines Elektronenrastermikroskops mit hoher Auflösung. Sie stellten in den Luftporen nur sehr wenig Siliciumdioxid fest, aber erhebliche Mengen an Schwefel und Aluminium, die als Ettringit eingeschätzt wurden. Von einigen Luftporen gingen radiale Risse aus. Man schloß daraus, daß die mit Ettringit gefüllten Luftporen Druckzentren sind, die die Risse verursachten. Das Ettringit dehnte sich in einer Natriumchloridlösung zunächst aus und löste sich dann auf. Aus den Untersuchungsergebnissen wird geschlossen, daß die frühzeitigen Schäden auf Ettringitbildung zurückgeführt werden können und fälschlicherweise als Alkali-Kieselsäure-Reaktion erkannt wurden.