Detailergebnis zu DOK-Nr. 46776
Zur Einwirkung von Außenbeleuchtungsanlagen auf nachtaktive Insekten - Stellungnahme
Autoren |
B. Steck |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels 6.8 Beleuchtung |
Berlin: Deutsche Lichttechnische Gesellschaft (LiTG),1997, 24 S., 17 B, 6 T, 18 Q (LiTG-Publikation; Nr. 15)
Insekten werden von allen Tierarten am stärksten von nächtlicher Beleuchtung beeinflußt. Die Gefahr für nachtaktive, also in ihrer Lebensweise an die Dunkelheit angepaßte Insekten besteht darin, daß Licht ihren natürlichen Lebensrhythmus stört, sei es bei der Nahrungsaufnahme, Fortpflanzung oder der Eiablage. Zudem können sie in der Nähe von Lichtquellen Beute von Fledermäusen oder Vögeln werden. Zwischen Betreibern und Verantwortlichen der Straßenbeleuchtung auf der einen und Naturschützern auf der anderen Seite häufen sich daher die Diskussionen um die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts bei gleichzeitiger Gewährleistung einer sicheren und wirtschaftlichen Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen. In der LiTG-Broschüre wird in leicht verständlicher Darstellung der aktuelle wissenschaftliche Kenntnisstand zu diesem Thema zusammengefaßt und damit eine Versachlichung der Standpunkte beider Seiten erreicht. Insekten sind für kurzwelliges ( blaues) Licht empfindlicher als Menschen und besitzen auch im ultravioletten Bereich eine hohe Empfindlichkeit. Daher ist die Anlockwirkung abhängig von der Lichtart: Die Anlockwirkung für verschiedene Lampenarten nimmt zu in der Reihenfolge Natrium- Niederdrucklampe, Natrium-Hochdrucklampe, Leuchtstofflampe, Quecksilberhochdrucklampe. Die Anlockwirkung steigt mit zunehmender Lichtintensität und mit dem Anteil von Licht, das nicht auf den Boden sondern in alle Richtungen abgestrahlt wird. Den einzelnen Forderungen der Naturschützer zur "insektenfreundlichen" Gestaltung der Straßenbeleuchtungsanlagen werden die dazugehörigen Argumente der Lichttechniker gegenübergestellt. Es zeigt sich, daß die Auffassungen beider Gruppen nicht allzu weit auseinanderliegen und es daher möglich ist, Straßenbeleuchtungsanlagen so zu bauen und zu betreiben, daß sowohl den Forderungen nach einer hohen Beleuchtungsqualität und Wirtschaftlichkeit als auch den Belangen des Insektenschutzes Rechnung getragen wird.