Detailergebnis zu DOK-Nr. 46915
Ermittlung der Zugviskositäten von Asphalten mittels Retardations- und Relaxationsversuchen
Autoren |
S. Büchler W. Arand A. Sörensen |
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Sachgebiete |
9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung 9.1 Bitumen, Asphalt |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 753, 1997, 342 S., zahlr. B, T, 17 Q, Anhang
Asphalte in Verkehrsflächenbefestigungen unterliegen während ihrer Nutzungsdauer Beanspruchungen aus Wetter und Verkehr. In fugenlosen Asphaltbefestigungen treten bei tiefen Temperaturen abkühlungsbedingte - sogenannte kryogene - Zugspannungen auf, deren Nichtberücksichtigung zu fundamentalen Fehlern bei der Vorhersage der mutmaßlichen Nutzungsdauer führt. Die Abschätzung der kryogenen Zugspannungen in Asphalten mit mathematischen Methoden setzt die Kenntnis der Temperatur, des Elastizitätsmoduls, des eindimensionalen Wärmedehnbeiwertes und nicht zuletzt der Zugviskosität voraus. Im Rahmen des durchgeführten Forschungsvorhabens wurde nachgewiesen, daß es unter Einsatz von prozeßgesteuerten Prüfmaschinen möglich ist, das thermo-rheologische Verhalten unterschiedlicher Asphalte über Zug-Retardations- und Zug-Relaxationsversuche prüftechnisch anzusprechen. Es konnte gezeigt werden, daß die Zugviskositäten und die Elastizitätsmoduln von Asphaltbetonen, Gußasphalten und Splittmastixasphalten in hohem Maße durch die Temperatur und die Zugspannung beeinflußt werden. Die Zusammenhänge zwischen den genannten Stoffkenngrößen und der Prüftemperatur sowie der Zugspannung als Einflußgrößen wurden mit Hilfe von Exponentialfunktionen mathematisch beschrieben und nomographisch dargestellt. Darüber hinaus wurde ein Vorschlag für ein kompaktes Prüfgerät zur Durchführung von Zug-Retardationsversuchen gemacht.