Detailergebnis zu DOK-Nr. 47176
Stand der Neuorganisation des öffentlichen Personennahverkehrs in Schweden - Erfahrungen aus Stockholm
Autoren |
C. Jeschke |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Internationales Verkehrswesen 50 (1998) Nr. 4, S. 128-132, 3 B, 9 Q
In Schweden wurde die Neuordnung des Schienen- und öffentlichen Verkehrs bereits Ende der 70er Jahre eingeleitet, wobei die Transportreform von 1988, die 1989 wirksam wurde, zu den wesentlichen Änderungen in diesem Sektor führte. Die Gründe für die Neuorganisation des Schienenverkehrs waren die langandauernde Vernachlässigung der Infrastruktur und des Fahrzeugparks und der daher nötige Erneuerungsbedarf sowie die niedrige Produktivität. Insgesamt wird durch die Umstrukturierung des öffentlichen Verkehrs die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und damit ein niedriger Subventionsbedarf angestrebt. Neben der Kostentrennung von Fahrweg und Betrieb ist die Aufteilung in Besteller- und Produzentenfunktion erfolgt. Somit haben sich klare Aufgaben- und Kostenteilungen ergeben. Mit der Einführung von Besteller- und Erstellerebenen im ÖPNV haben sich in Schweden positive Ergebnisse eingestellt. Die von den nun geltenden EU-Regelungen eingeforderten Umstrukturierungen im ÖPNV-Sektor sollten nicht als Zwangsmaßnahmen angesehen werden. Vielmehr eröffnen sie neue Wege, die die Möglichkeiten bieten, eingefahrene Strukturen aufzubrechen. Unter Berücksichtigung der Finanzkraft ergibt sich die Gelegenheit, die Ausgestaltung des ÖPNV in Angriff zu nehmen. Dabei ist die Hinwendung zu offensiver Kundenorientierung geboten.