Detailergebnis zu DOK-Nr. 47290
Simultane Modellierung von Verkehrserzeugung und Zielwahl im Personenverkehr
Autoren |
K. Walther |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Internationales Verkehrswesen 49 (1997) Nr. 12, S. 647-651, 3 B, 2 T, 5 Q
Der Beitrag beschreibt die generelle Vorgehensweise zur simultanen Modellierung von Verkehrserzeugung und Verkehrsverteilung im Personenverkehr als Alternative zum konventionellen 4-Stufen- Algorithmus der Verkehrsplanung. Der Planungsalgorithmus basiert auf einer modifizierten Interpretation des Verkehrswiderstandsbegriffs, der den gemeinsamen Nenner für die simultane Modellierung des Verkehrs von der Routenwahl über die Verkehrsteilnahme und ihre Intensität bis zur Ziel- und Verkehrsmittelwahl darstellt. Für die Ermittlung der Verkehrserzeugung und -verteilung nehmen die Begriffe Zielattraktivität, Mobilität und Verkehrsbeteiligung eine zentrale Stellung ein. Mit Hilfe der Zielattraktivität kann die Anziehungskraft einer jeden Zelle in Konkurrenz mit anderen Zellen berechnet werden. Die Mobilität dient als Kenngröße für die täglichen Ortsveränderungen. Die Mobilität der mobilen Personen wird als vom Verkehrsangebot determiniert angenommen und als Ausschöpfungsgrad eines Widerstandsbudgets berechnet. In die Berechnung gehen dabei ein personenbezogener Widerstand und ein Gesamtsystem-Widerstand als Indikator für die Qualität eines Angebots in einem Untersuchungsgebiet ein. Als weitere wichtige Mobilitätskomponente geht die Verkehrsbeteiligung, die unabhängig vom benutzten Verkehrsmittel die generelle Beteiligung am Verkehrsgeschehen beschreibt, in den Planungsalgorithmus ein. Es wird davon ausgegangen, daß die Verkehrsbeteiligung wie die Mobilität von der Qualität des Verkehrsangebots abhängt und demnach ebenso mit Hilfe des Gesamtsystem-Widerstands berechenbar ist. Auf der Basis dieser drei Kenngrößen kann in wenigen Schritten als Ergebnis die Gesamtzahl der täglichen Wege (F(Index ij)+F(Index ji)-Werte) aller in einer Zelle wohnenden Personen errechnet werden. In diesem Algorithmus existiert der Arbeitsschritt Verkehrsverteilung somit im herkömmlichen Sinne nicht mehr.