Detailergebnis zu DOK-Nr. 47367
Verkehrssystemplanung zwischen allen Fronten und Stühlen
Autoren |
P. Cerwenka |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Nahverkehr 15 (1997) Nr. 11, S. 14-17, 4 B, 2 Q
Die Verkehrssystemplanung beschränkte sich ursprünglich auf die Untersuchung und Planung des Transfers massenhafter Körper ( Menschen und Güter) in realer Zeit und im konkreten Raum. Zeit, Raum und Masse, alles Größen aus der Mechanik, waren ihre Rechengrößen. Der später hinzugekommene Transfer von Informationen steigerte die Geschwindigkeit des Transfers bis zur Lichtgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit des Transfers wurde zur vielfach maßgeblichen Größe, wenn auch die Systemplanung nach wie vor zu untersuchen hat, wie, wo und in welchem Ausmaß es notwendig bzw. sinnvoll, effizient und vertretbar sei, Verkehrswege zu errichten oder umzugestalten sind oder ob Verkehrsproblemlösungen nicht überhaupt ganz woanders ansetzen sollten. "Endprodukt" der Systemplanung ist nach wie vor die Geschwindigkeit des Transfers, deren Erhöhung die Produktivität des Systems steigert. Massenhaft verfügbare Geschwindigkeit hat jedoch, wie jedes Massenphänomen, ihre Schattenseiten, u.a. den übermäßigen Ressourcenverzehr. Gruppeninteressen mit ihrer Lobby sowie Politik und Medien erzeugen Spannungsfelder, denen Verkehrssystemplaner ausgesetzt sind. Fragmentarisches Wissen und fehlende empirische Befunde erschweren ihre Arbeit. Die Komplexität des Verkehrsgeschehens wird durch Publizität, Aktionisten-Planer und Schlagworte nicht erklärbar. Eine angemessene, höflich-sachliche Äquidistanz zur Macht und Medien ist bei der Verkehrssystemplanung allemal angebracht.