Detailergebnis zu DOK-Nr. 47388
Nachfragegesteuerte Linienverkehre im ländlichen Raum
Autoren |
R. Hoppe |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 16 (1998) Nr. 3, S. 42-46, 3 B, 1 T, 6 Q
Das Problem ist bekannt: Unter dem Diktat defizitärer öffentlicher Haushalte scheint sich der Teufelskreis des ÖPNV aus Angebotsreduktion, Nachfragerückgang, Angebotsreduktion usw. in der ländlichen Region geradezu zwangsläufig fortzusetzen. Die Regionalverkehr Münsterland GmbH, ebenfalls mit diesem Problem konfrontiert, faßte den Entschluß, nicht nur die Möglichkeiten der Angebotsreduktion, sondern auch die der Optimierung durch den Einsatz nachfragegesteuerter Linienverkehre zu untersuchen. Als Planungsraum wurde das südöstliche Kreisgebiet Coesfeld mit seinen angrenzenden Verkehrsbeziehungen zu den Kreisen Unna und Warendorf ausgewählt. Als Ergebnis dieser Untersuchung wurde der Einsatz nachfragegesteuerter Linienverkehre geplant, die hier in Form des neuen Produktes TaxiBus angewendet werden sollten. Nach der Betriebsaufnahme von zwei TaxiBus-Linien im November 1996 wurde dann im Februar 1997 das Gesamtnetz von 5 Linien eingeführt. Die ersten Ergebnisse mit hohen Fahrgastzuwächsen und begrenzten Kosten sind sehr vielversprechend. Das Beispiel wirtschaftlich und angebotsstrukturell optimierter ÖPNV-Angebote im südöstlichen Kreis Coesfeld zeigt, daß nachfragegesteuerte Betriebsformen nicht nur der ergänzenden kommunalen ÖPNV-Erschließung dienen können, sondern hervorragend geeignet sind, auch nachfrageschwache Regionalverkehre temporär zu ersetzen bzw. zu verdichten. Dabei ermöglicht die Systemstruktur stets eine flexible Anpassung an temporär und/oder teilstreckenbezogen geänderte Nachfragen, sei es durch Taktverdichtung und/oder Wechsel der einzusetzenden Fahrzeugkategorien. So läßt sich auch in der ländlichen Region nicht nur der eingangs skizzierte Teufelskreis stoppen, vielmehr können so auch wieder Fahrgäste für den ÖPNV gewonnen werden.