Detailergebnis zu DOK-Nr. 47569
Salz- oder Splittstreuung im Winterdienst - Optimierung der Kosten/Nutzen-Verhältnisse unter Berücksichtigung von umwelt- und sicherheitsrelevanten Faktoren (FA 4/95)
Autoren |
B. Ruess |
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Sachgebiete |
16.4 Winterdienst |
Zürich: Vereinigung Schweizerischer Straßenfachleute (VSS), 1998, 84 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Bundesamt für Straßenbau (Bern) H. 397)
Ziel der Forschungsarbeit war es, aufgrund des heutigen Wissensstand, objektiv und praxisbezogen Entscheidungshilfen zur Anwendung von Salz oder Splitt im innerörtlichen Winterdienst zu erarbeiten und die jeweiligen Kosten (mit dem Ziel von Einsparmöglichkeiten) gegenüberzustellen. Dabei stand eine integrale Betrachtung der Folgen für Sicherheit, Umwelt und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Ein Versuch mit Teststrecken in Zürich und Chur zeigte, daß die Einsatzkosten für die Streuung eines Kilometers Straße in einem normalen Winter beim Einsatz von Splitt etwa 6fach höher liegen als beim Einsatz von Salz. In einem strengen Winter liegt der Faktor sogar bei etwa 10. Sowohl die Salz- (Schäden an der Vegetation) als auch die Splittstreuung (Entsorgung, Staubbelastung, Öko-Bilanz) sind als erhebliche Belastungen der Umwelt einzustufen. Maßnahmen zur Reduktion der Streumengen sind bei beiden Stoffen weiterhin notwendig. Die Salzstreuung gewährleistet ein hohes Maß an Verkehrssicherheit im Winter und kann bezüglich Sicherheit als sehr gute Lösung bezeichnet werden. Hingegen hält die Wirkung von Splitt nur selten längere Zeit an. Zudem zeigten Kraftschlußmessungen (Haftung zwischen Fahrzeugrad und Fahrbahn, maßgebend für Bremsweg und Fahrstabilität), daß die Wirkung von Splitt nur geringfügig ist. Die sogenannte Nullstreuung (starkes Räumen, kein Streuen, nur in Ausnahmefällen wenig Salzen) kommt nur in Frage bei ebenen Wohnstraßen ohne besondere Gefahrenstellen. Diese Winterdienstmethode schneidet bei der Gesamtbewertung bezüglich der Wirtschaftlichkeit, der Umwelt und der Sicherheit besser ab als die Splittstreuung. Die Nullstreuung sollte daher in Kommunen künftig im Rahmen eines differenzierten Winterdienstes neben der Salzstreuung stufenweise vermehrt eingesetzt werden.