Detailergebnis zu DOK-Nr. 47601
Ausschreibung von Busverkehrsleistungen
Autoren |
A. Gierga C.-D. Jahnke A. Ortz |
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Sachgebiete |
4.3 Vertrags- und Verdingungswesen 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 16 (1998) Nr. 6, S. 16-18, 3 B
Nach der Ausschreibung von Schienenverkehr rückt auch der Buslinienverkehr immer stärker in ein Wettbewerbsumfeld. Mit Ausschreibung von Verkehrsleistungen verbinden öffentliche Aufgabenträger vielfach die Hoffnung auf Reduzierung des Zuschußbedarfes für den ÖPNV. Andererseits verursacht die Durchführung von Ausschreibungen Kosten beim Aufgabenträger und bei den Verkehrsunternehmen. Bei der Vorbereitung und Durchführung von Ausschreibungen ist auf betriebliche Auswirkungen zu achten, damit mögliche Einsparungen durch den Wettbewerb nicht durch betriebliche Mehrkosten wieder aufgezehrt werden. Bei Ausschreibungen wirkt sich die Nichtbeachtung von Optimierungspotentialen in der Umlaufplanung relevant auf die Kosten der Verkehrsunternehmen aus. Am Beispiel des Busnetzes einer Stadt von etwa 80.000 Einwohnern mit 11 Linien und drei verschiedenen Fahrzeugtypen wurden die Auswirkungen einer Clusterbildung auf der Grundlage des geltenden Fahrplanes untersucht. In der historisch gewachsenen Situation werden aktuell 38 Fahrzeuge von drei Unternehmen eingesetzt. Die Untersuchung erfolgte in drei Varianten: linienweise Ausschreibung, Aufteilung des Netzes in zwei Teilnetze und Ausschreibung des Gesamtnetzes. Für alle Varianten wurde eine optimierte Fahrzeugumlaufplanung durchgeführt. Es zeigte sich, daß die Ausschreibung des Gesamtnetzes unter betrieblichen Aspekten die günstigste Variante ist. Unter Einbeziehung weiterer Kriterien (z.B. Wettbewerbspolitik, Risikoreduzierung für Aufgabenträger und Unternehmen) ergab die Ausschreibung von Teilnetzen eindeutig günstigere Lösungen als die Ausgangssituation. Die linienweise Ausschreibung stellt in jedem Fall die ungünstigste Alternative dar.