Detailergebnis zu DOK-Nr. 48086
Empfehlungen für den Einsatz von nicht bewehrtem Beton in Tunneln (Orig. franz.: Recommandations relatives à l'utilisation du beton non arme en tunnel)
Autoren |
G. Colombet |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnels (1998) Nr. 149, S. 387-395, 2 B
Im Laufe der technischen Entwicklung ist vom Beginn des 20. Jahrhunderts an die gemauerte Innenverkleidung von Tunneln durch Betonverkleidungen ersetzt worden. Die letzten beiden Jahrzehnte waren gekennzeichnet durch den Einsatz von eingeschaltem Beton, von Maßnahmen zur Stabilisierung der geologischen Felsformationen, z.B. durch Spritzbeton und/oder Verankerungen, durch die Entwicklung computergestützter Stabilitätsberechnungen, durch die Standardisierung der Materialien und der Verfahren. Die Empfehlungen für nicht bewehrten Beton in Tunneln stellen seine Anwendung in Zusammenhang mit wichtigen Planungsdetails: die geometrische Querschnittsform, die Grundstabilität des Gebirges, Optimierung der Länge der Vortriebsabschnitte in Abhängigkeit von der Gebirgsstabilität, Einsatz von zentralgemischtem Qualitätsbeton unter Berücksichtigung der Herstellungs- und Einbaubedingungen sind dabei bedeutsame Kriterien. Die Tunnelauskleidung spielt eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Langzeitstabilität des Tunnels, wobei folgende Einflußfaktoren berücksichtigt werden: Einbaugeschwindigkeit der Auskleidung in Abhängigkeit von der Felsstabilität, der Schichtenverlauf, die tektonischen, seismischen und physiochemischen Spannungsverhältnisse, die Gebirgswasserverhältnisse. Die Qualität/Stabilität eines nicht bewehrten Auskleidungsbetons ist abhängig von seiner Dichte und Druckfestigkeit im eingebauten Zustand. Darüber hinaus wird das Bauwerk Tunnel in dem Zusammenwirken von Gebirgsmassiv, Auskleidungsbeton und Verankerung als statisches Einheitssystem betrachtet, wobei die Komponente Betonauskleidung einen wesentlichen Teil zur Gesamtstabilität beiträgt. Hierbei werden auf die Wahl des Zementes und der Zuschlagstoffe, auf die Betondicke und -güte besonderes Augenmerk gelegt.