Detailergebnis zu DOK-Nr. 48291
Die Abhängigkeit des Verkehrslärms von der Textur der Straßenoberfläche (Orig. engl.: Relationship between pavement surface texture and highway traffic noise)
Autoren |
R.L. Wayson |
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Sachgebiete |
14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung) |
Washington, D.C.: National Academy Press, 1998, 85 S., zahlr. B, T, Q (NCHRP Synthesis of Highway Practice H. 268)
Der Bericht stellt die Ergebnisse neuerer Untersuchungen zum Reifen/ Fahrbahn-Geräusch und seinem Einfluß auf das Verkehrsgeräusch zusammen. Am Anfang werden die akustischen Grundlagen erläutert und die Mechanismen der Rollgeräuscherzeugung diskutiert. Auf trockener Straße sind dies die Anregung des Reifens zu Schwingungen in radialer und tangentialer Richtung und Luftresonanzen, wie z.B. das Air-Pumping, im Reifenprofil und in der Straßentextur. Auf nasser Straße kommen noch Geräusche hinzu, die durch beschleunigte Wassertropfen abgestrahlt werden, wenn der Reifen den Wasserfilm an der Straßenoberfläche zerreißt. Zur Erfassung der Reifen/Fahrbahn-Geräusche werden im wesentlichen zwei Verfahren angewendet: Die Messung des maximalen Fahrzeuggeräusches während der Vorbeifahrt an einem stationären Mikrofon und die Messung des Rollgeräusches nahe an einem Reifen durch ein mitgeführtes Mikrofon. Beide Methoden scheinen nicht miteinander zu korrelieren. Ergebnisse von Rollgeräuschuntersuchungen in vielen Staaten der USA, in Europa, Afrika, Japan und Australien wurden ausgewertet. Im Vergleich zu den meisten dichten Asphaltdecken weisen Zementbetondecken eine höhere Lebensdauer und bessere Griffigkeit auf. Jedoch zeigen alle bisher gesammelten Daten, daß Betondecken höhere Reifen/Fahrbahn-Geräusche erzeugen. Querrillen in Betondecken erzeugen zusätzliche Rollgeräusche, deren Spektren reine Töne enthalten können. Das Rillengeräusch kann durch Verringerung der Rillenbreiten und variable Rillenabstände gemindert werden. Längsrillen führen zu geringeren Geräuschpegeln, allerdings auf Kosten der Sicherheit. Waschbetonoberflächen scheinen leiser, griffiger und haltbarer zu sein. Offenporiger Beton kann in Zukunft ebenfalls eine gute Alternative sein, wenn die noch vorhandenen Probleme der Haltbarkeit und der Reinigung gelöst werden können. Dichter Asphalt ist um 2 bis 3 dB(A) leiser als Zementbeton. Durch offenporigen Asphalt werden die Fahrzeugrollgeräusche um weitere 1 bis 9 dB(A) gemindert. Allerdings läßt ihre lärmmindernde Wirkung mit zunehmender Betriebsdauer der Decken nach. Außerdem können bei häufigen Frost/Tau-Wechseln Probleme auftreten. Splittmastixasphalte sind zwar nicht so leise wie offenporige Asphalte, aber oft leiser als herkömmliche Asphaltoberflächen.