Detailergebnis zu DOK-Nr. 48523
Betondecken auf Brücken
Autoren |
G. Leykauf R. Grüning |
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Sachgebiete |
15.7 Brückenbeläge, Abdichtungen |
Straße und Autobahn 50 (1999) Nr. 6, S. 294-298, 8 B, 8 Q / Betonstraßentagung 1997 - Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe "Betonstraßen" am 27. und 28. Oktober 1997 in Köln. Bonn: Kirschbaum Verlag, 1999 (Schriftenreihe der Arbeitsgrupp gruppe "Betonstraßen" (FGSV, Köln) H. 23) S. 58-62, 8 B, 8 Q
Die Beschaffenheit und Struktur einer Fahrbahndecke sollte aus Verkehrssicherheitsgründen möglichst über große und zusammenhängende Streckenabschnitte gleich bleiben. Wechselnde Deckschichten, wie beispielsweise im Bereich von Brücken, können das Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer ungünstig beeinflussen. Auch aus bautechnischen Gründen sind kurze Unterbrechungen der Fahrbahndecke möglichst zu vermeiden. Bei kurzen Brücken (ohne Übergangskonstruktionen) sollte deshalb zum Schutz der Betondecke (Überbeanspruchung der letzten Platte) und des Bauwerkes (große Längsdruckkräfte) die Betondecke in gleicher Dicke wie auf der Strecke über das Bauwerk durchgezogen werden. Diese Bauweise führt zudem bei der Herstellung der Betondecke zu einer Kosteneinsparung. Bei langen Brücken bzw. Brücken mit Übergangskonstruktionen führt das größere Gewicht einer Betondecke zu konstruktiven und finanziellen Mehraufwendungen für das zu erstellende Bauwerk. Fahrbahndecken aus Beton bleiben daher auf Sonderfälle beschränkt. Bei der Grenzbrücke Waidhaus (BAB A 6), die im November 1997 dem Verkehr übergeben wurde, ist wegen der zu erwartenden Stauungen des Schwerverkehrs vor der Grenzzollabfertigung dieser Sonderfall gegeben. Zur Ausführung gelangte eine Bauweise mit mittiger, reaktionsharzbeschichteter Bewehrung der i.M. 18 cm dicken Betonplatten (Scheinfugenabstand ca. 5 m), die unter Zwischenschaltung eines Geotextils direkt auf der Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff aufgelagert sind. Zur Aufnahme der rechnerischen Verkürzung des 271 m langen Überbaus war die Anordnung von Raumfugen in etwa 50 m Abständen notwendig. Besondere konstruktive Vorkehrungen mußten im Bereich der Brückenenden getroffen werden. Zur Erforschung des Langzeitverhaltens dieser neuartigen Bauweise werden Messungen durchgeführt.