Detailergebnis zu DOK-Nr. 49090
Stand und Entwicklung der "Empfehlungen für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen an Straßen" (EWS)
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5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Straße und Autobahn 50 (1999) Nr. 12, S. 646-654, 5 B, 7 Q
Die "Empfehlungen für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen an Straßen - Entwurf" (EWS-97) wurden 1997 von der FGSV veröffentlicht. Den Kern der EWS-97 bildet die gesamtwirtschaftliche Bewertung von Nutzen, die sowohl quantitativ erfaßbar als auch monetär bewertbar sind. Als Basis für die Weiterentwicklung der EWS wurden dem FGSV-Arbeitskreis 1.5.6 Stellungnahmen von Anwendern bezüglich ihrer Einschätzung der EWS zur Verfügung gestellt. Der Arbeitskreis wird den postulierten Forderungen nach z.B. EDV-Lösungen, vereinfachter Handhabung, differenzierter Verkehrsmodellierung u.a. nachgehen. Eine Anwendung der EWS-97 im klassischen Sinne erfolgte erfolgreich beim Ausbauplan der Staatsstraßen in Sachsen, wo für mehr als 200 Neubaumaßnahmen, zumeist Ortsumgehungen, eine Dringlichkeitsreihung aus verkehrswirtschaftlicher Sicht vorgenommen wurde. Bei der Fortschreibung des Ausbauplans der Staatsstraßen in Bayern wurden der EWS neue Komponenten hinzugefügt. So wurde u.a. erstmals differenziert der eingesparte Erhaltungsbedarf auf der Basis einer Zustandserfassung in die Bewertung einbezogen. Am Beispiel der Region Stuttgart wurde demonstriert, wie die Auswirkungen eines prognostizierten Verkehrswachstums und der Entwicklung sonstiger verkehrsrelevanter Einflußgrößen mit Hilfe der EWS analysiert werden können. Dabei zeigte sich zum einen, daß mit den Algorithmen der EWS unterschiedliche Wirkungszusammenhänge der betrachteten Einflußgrößen abgebildet werden. Zum anderen wurde verdeutlicht, wie die EWS nicht nur für die "reine" Kosten-Nutzen-Analyse von Straßenbaumaßnahmen eingesetzt werden kann, sondern auch für generelle Bewertungsaufgaben geeignet ist. Im Resümee ist die Forderung nach inhaltlichem Abgleich zwischen BVWP-Elementen und EWS-Komponenten als besonders wichtig zu bewerten. Ein verstärkter Einsatz von NKA-Verfahren planungsbegleitend und planungsdurchgängig im Rahmen eines Kostenmanagements auf Bundes-, Landes- wie Kommunalebene wird den Druck auf eine Harmonisierung verstärken.