Detailergebnis zu DOK-Nr. 49092
KEP-Dienste: (K)ein Thema für die Stadtlogistik?
Autoren |
H. Flämig C. Schneider |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.21 Straßengüterverkehr |
Internationales Verkehrswesen 51 (1999) Nr. 7/8, S. 297-301, 1 B, 3 Q
Das Land Nordrhein-Westfalen fördert im Rahmen des Modellvorhabens Stadtlogistik kommunale Maßnahmen und Projekte zum städtischen Wirtschaftsverkehr. Die Einbeziehung von Kurier-, Expreß- und Paketdiensten (KEP-Dienste) haben sich bisher häufig als schwierig erwiesen. Die Unternehmen selbst zeigen jedoch Bestrebungen, ihre Transportketten zu optimieren und zu modifizieren, z.B. durch den Einsatz von Fahrradkurieren, und tragen dadurch zu einer Erweiterung der klassischen City-Logistik bei. Der KEP-Markt entwickelt sich zu einem führenden Marktsegment des Güterverkehrs. Erhebungen haben gezeigt, daß im Durchschnitt 35 bis 50 % aller an der Innenstadtversorgung beteiligten Transportunternehmer der KEP-Branche zuzuordnen sind. KEP-Dienste sind um so eher in eine Stadtlogistik integrierbar je eher diese mit den firmeneigenen Strukturen kompatibel ist und zu direkten Kosteneinsparungen führt. Häufig genannte Argumente gegen die Integration von KEP-Diensten in Stadtlogistik sind u.a. die Gefährdung der Wettbewerbsposition, die mangelnde technische und organisatorische Integrationsfähigkeit und ein Verlust an Flexibilität. Durch Beispiele aus der Praxis (z.B. Innenstadtbelieferung durch Walker und Biker, Durchführung eines Zustellservices, Kuriertransporte auf der Schiene) wird versucht, diese Kontra-Argumente zu widerlegen. Diese stadtverträglichen Aktivitäten der KEP-Dienste finden im Zuge der Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen statt. KEP-Dienste operieren also heute bereits mit Ansätzen, die denen der Stadtlogistik ähnlich sind. Hierzu gehören z.B. neue innerstädtische Transportketten, die die Einrichtung innerstädtischer Umschlagterminals umfassen. Die Städte sollten durch eine aktive Wirtschaftsverkehrsplanung die Chancen ergreifen und die Entwicklungen steuern. Dies umfaßt z.B. einen innovativen Umgang mit Lieferzeitfenstern, Einfahrtbeschränkungen etc..