Detailergebnis zu DOK-Nr. 49124
Tieftemperaturverhalten harter Bitumen (Orig. engl.: Low-temperature behaviour of hard bitumens)
Autoren |
Y. Marciano A. Maia L. Achimastos |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Eurobitume Workshop 99 on Performance Related Properties for Bituminous Binders, 3-6 May 1999, Luxembourg - Workshop briefing. Brussels: Eurobitume, 1999, Paper No 030, 6 S., 5 B, 4 T, 2 Q
Die in Frankreich seit den 80er Jahren eingesetzten harten Bitumen stehen im Verdacht, bei Auftreten kryogener Spannungen zur Rißbildung in Asphaltdeckschichten beizutragen. Zur Klärung des Einflusses tiefer Temperaturen wurden Prüfungen an Bindemitteln und Proben im Labor sowie Untersuchungen an Bohrkernen vorgenommen. Drei handelsübliche und zwei zu Forschungszwecken ausgewählte Bitumen der Penetrationsklasse 10/20 unterschiedlicher Rohölprovenienz wurden nach verschiedenen Produktionsverfahren hergestellt. Von den Bitumen wurden vor und nach Laboralterung mit dem Rolling Thin Film Oven Test und dem Pressure Ageing Vessel einerseits die konventionellen rheologischen Daten ermittelt, andererseits nach dem Superpave-Konzept der USA das Tieftemperaturverhalten im direkten Zugversuch und die Relaxation mit dem Bending Beam Rheometer bestimmt. Zusätzlich ermittelte man an Probekörpern aus Asphaltbeton den thermischen Ausdehnungskoeffizienten, den Relaxationsmodul sowie die kryogenen Spannungen im Abkühlversuch. Das Verhalten der Bindemittel korreliert nicht in allen Fällen mit dem Tieftemperaturverhalten der daraus hergestellten Gemische. Das trifft insbesondere für die konventionellen Prüfungen zu, während das Superpave-Konzept für entsprechende Prognosen geeigneter erscheint. Die drei nach unterschiedlichen Verfahren hergestellten Bitumen zeigten sowohl in den Bindemitteltests als auch bei den Asphaltprüfungen vergleichbares Verhalten. Aus Autobahnbetriebsstrecken entnommene Proben (aus 4 Bereichen mit Rissen und 5 rißfreien Abschnitten) wiesen auf den deutlichen Einfluß der Bindemittelverhärtung - hier gemessen über den Erweichungspunkt RuK - auf das Entstehen von Rissen hin, ohne daß z.Z. eine Verknüpfung mit den Laborergebnissen oder die Angabe von Kriterien möglich ist.