Detailergebnis zu DOK-Nr. 49556
Bauweisen mit Geotextilien und Geokunststoffen - Beitrag zum ökologischen Straßenbau
Autoren |
W. Wilmers |
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Sachgebiete |
9.12 Vliesstoffe, Papier, Folien, Textilien, Geotextilien |
Straße und Autobahn 51 (2000) Nr. 4, S. 229-237, 19 B, 15 Q
Zum ökologischen Bauen gehört: Rücksichtnahme auf Natur und Landschaft, Schonung von Ressourcen, Einsparung von Material und von Energie, Reduzierung von Emissionen. Bauweisen mit Geotextilien und Geokunststoffen ermöglichen teilweise erhebliche Verbesserungen gegenüber konventionellen Baumethoden oder Konstruktionen. Einzelne werden beschrieben. Der Treibstoffverbrauch für die Anlieferung der Kunststoffbewehrung für einen über 9 m hohen Lärmschutzwall mit einer senkrechten Begrenzung, verglichen mit dem Antransport des Fertigbetons für eine alternative Winkelstützmauer, lag beim Verhältnis 1:15. Geokunststoffbewehrte Steilböschungen sind in die Landschaft einzupassen: durch Begrünung, Schutz von Bäumen. Versteilungen im oberen Teil eines Dammes für eine Fahrbahnverbreiterung erhalten den Bewuchs im tieferen Böschungsteil. Steile bewehrte Böschungen reduzieren den Landschaftsverbrauch. Entnahmestellen und Deponieraum werden wie folgt eingespart: Steilböschungen und Stützbauwerke bei Geokunststoffbewehrungen sind mit allen verdichtbaren Böden herstellbar, also auch mit Überschußboden von einer Baustelle. Die Sandwichbauweise mit bestimmten Vliesstoffen erlaubt, Lärmschutzwälle auch mit wassergesättigten Böden aufzubauen: die Bewehrung schützt vor kritischen Bauphasen, die Dränfunktion läßt Porenwasserüberdrücke entspannen und erleichtert die Konsolidierung. Trennschichten und Bewehrungen unter Dämmen auf wenig tragfähigem Untergrund vermeiden Bodenaustausch. Geotextile Vertikaldränagen, geotextilbewehrte Kies- und Sandsäulen fördern die Konsolidierung und erhöhen die Sicherheit.