Detailergebnis zu DOK-Nr. 49723
Fahrgastsicherheit im ÖPNV: Anforderungen, Strategien und Möglichkeiten: Das Beispiel der Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Autoren |
W. Meyer |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 17 (1999) Nr. 11, S. 8-13, 11 B
In Deutschland hat sich die Frage der Fahrgastsicherheit im ÖPNV zu einem wesentlichen Kriterium für dessen Attraktivität und damit zu einer Herausforderung für die Verkehrsunternehmen entwickelt. Generell ist die Sicherheitslage im ÖPNV zwar nicht schlechter als in anderen vergleichbaren öffentlichen Räumen, aber hier auftretende Delikte werden von der Öffentlichkeit besonders aufmerksam registriert und wirken sich negativ auf das Kundenverhalten aus. Bei den Kölner Verkehrs-Betrieben AG (KVB), die in diesem Beitrag als Beispiel angeführt werden, lag die Anzahl der polizeilich registrierten Delikte im ersten Halbjahr 1999 bei 1.964. Dies entspricht etwa 3,5 % der in Köln insgesamt registrierten Straftaten. Bei der KVB betrugen die durch Vandalismus entstandenen und erfaßten Kosten im Jahr 1998 rund 4,3 Mio. DM, wovon etwa 27 % auf Schäden an Haltestellen und etwa 73 % auf Schäden in und an Fahrzeugen entfielen. Hinzu kommen Vandalismusschäden in Höhe von 2,5 bis 3,0 Mio. DM, die teilweise von der Stadt Köln (Bereich U-Bahn) und teilweise von den Werbeunternehmen zu tragen sind. Für eine wirksame Bekämpfung von Vandalismus und Kriminalität ist es wichtig, daß nicht nur sporadisch Einzelmaßnahmen ergriffen werden, sondern daß auf der Grundlage eines umfassenden Konzeptes in konzentrierter Form Aktivitäten "auf breiter Front" stattfinden. Hierzu zählen die bauliche Gestaltung und sicherheitstechnische Ausstattung von Haltestellen (z.B. Polizei-Funkanlagen in der U-Bahn, Notrufanlagen, Videoüberwachung, Telefon) und Fahrzeugen (z.B. Notsprecheinrichtungen, Videoüberwachung), Aktivierung der sozialen Kontrolle und Sensibilisierung der Öffentlichkeit, Einsatz von Ordnungs- und Sicherheitspersonal sowie eine gute Koordination aller Maßnahmen mit schnellen und konsequenten Reaktionen. Aus Unterlagen der Kölner Polizei geht hervor, daß die Anzahl der polizeilich registrierten Delikte im Bereich des ÖPNV der KVB auf dem Stadtgebiet Köln seit Anfang 1998 deutlich abgenommen hat. Dies deutet darauf hin, daß die bislang ergriffenen Maßnahmen bereits erste Erfolge zeigen.